Aktienmarkt

Geschäftsklima stützt Dax

Ein unerwarteter Anstieg des Ifo-Geschäftsklimas hat den Dax am Montag angetrieben. Bankaktien profitierten davon, dass die Zinswende in der Eurozone konkretere Formen annimmt.

Geschäftsklima stützt Dax

xaw Frankfurt

Die Anleger an Europas Aktienmärkten waren zum Wochenauftakt optimistisch ge­stimmt. Der Dax kletterte, angeschoben von einem unerwarteten Anstieg des Ifo-Geschäftsklimas, im frühen Handel bis auf 14209 Punkte. Zwar rückten in der Folge wieder Rezessionssorgen und Inflationsängste in den Fokus, so dass der deutsche Leitindex einen Teil seiner Gewinne zunächst wieder abgab. Doch am Nachmittag erhielten die europäischen Börsen durch eine feste Eröffnung an der Wall Street erneut Schwung, der Dax schloss mit einem Plus von 1,4% auf 14175 Zählern. Der Euro Stoxx 50 stieg um 1,1% auf 3698 Punkte.

Für gewisse Vorsicht sorgte unterdessen, dass die Zinswende in der Eurozone konkretere Formen an­nimmt. So ist ein Ende der Netto-Wertpapierkäufe der Europäischen Zentralbank gemäß Aussagen ihrer Präsidentin Christine Lagarde „sehr früh“ im dritten Quartal zu erwarten. Dies würde eine erste Zinserhöhung im Juli ermöglichen, sagte Lagarde am Montag. Anleger sorgen sich nicht nur bezüglich des Liquiditätsentzugs an den Märkten, sondern richten ihr Augenmerk auch auf eine mögliche Aufwertung des Euro. Denn die exportorientierte europäische Wirtschaft könnte unter einer starken Gemeinschaftswährung leiden, so die Befürchtung.

Unterdessen treibt die Aussicht auf steigende Zinsen Aktien aus dem Finanzsektor an. Deutsche Bank führten den Dax mit einem Plus von 7% auf 10,02 Euro an, wobei der Titel auch durch eine positive Analystenstudie Auftrieb erhielt. Die New Yorker Investmentbank Keefe, Bruyette & Woods stufte die Aktie auf „Outperform“ hoch. Commerzbank lagen derweil mit einem Plus von 6,6% auf 7,71 Euro an der Spitze des SDax – die Société Générale hob ihr Votum für den Wert von „Halten“ auf „Kaufen“ an.

In anderen Bereichen des Aktienmarkts standen zum Wochenstart indes Übernahmepläne im Mittelpunkt. Dass sich der Energietechnikkonzern Siemens Energy seine spanische Windkrafttochter Siemens Gamesa vollständig einverleiben will und wie erwartet 18,05 Euro je Aktie bietet, nahmen die Börsianer überwiegend positiv auf. Siemens Gamesa zogen in Madrid um 6,2% auf 17,79 Euro an. Auch Siemens Energy legten in Frankfurt zunächst zu, drehten aber noch ins Minus.

Die Milliardärsfamilie Otto bietet unterdessen gemeinsam mit dem US-Finanzinvestor Oaktree Capital insgesamt 1,4 Mrd. Euro für die Übernahme der auf Einkaufszentren spezialisierten Deutschen Euroshop. Die Transaktion soll laut Mitteilung der beiden Partner im dritten Quartal über die Bühne gehen. In der Spitze schnellten Deutsche Euroshop um 44% in die Höhe, mit 22,50 Euro erreichten sie ein Zweijahreshoch und schlossen mit einem Plus von 40,1% auf 21,90 Euro.

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