Junk-Bond-Deals steuern auf schwächstes Jahr seit 2008 zu
xaw Frankfurt
Die steigenden Zinsen bremsen die Kreditaufnahme von US-Unternehmen aus dem Hochzinssegment. Laut dem Datendienstleister Pitch Book belief sich das Volumen der Junk-Bond-Emissionen im dritten Quartal auf 18,9 Mrd. Dollar – dies bedeutet den zweitniedrigsten Wert seit der Finanzkrise, nur unterboten vom Schlussquartal 2018. Auch im Oktober fällt die Aktivität mit insgesamt 3,7 Mrd. Dollar weiter gebremst aus, so dass der Hochzinsmarkt auf das schwächste Deal-Jahr seit 2008 zusteuert.
Zwar dürfte laut Analysten dabei auch eine Rolle spielen, dass Junk-Bond-Emittenten in den beiden Vorjahren zusammengenommen fast 780 Mrd. Dollar zu günstigen Konditionen aufnahmen. Vor allem aber führen geopolitische Risiken, die hohe Inflation und die monetäre Straffung laut Pitch Book derzeit zu deutlich steigenden Finanzierungskosten. Die effektive Verzinsung auf den ICE BofA US High Yield Index ist zuletzt auf 9,4% geklettert, nachdem sie zu Jahresbeginn noch bei 4,4% lag. Somit weiten sich auch die Risikoaufschläge gegenüber US-Staatsanleihen wieder aus, auch wenn sie noch weit unter den während des Corona-Crashs im Frühjahr 2020 oder gar der Finanzkrise 2008 erreichten Niveaus liegen.
Die Vorsicht der Investoren wird aber auch bei High-Yield-Fonds für Privatanleger sichtbar. Aus diesen Vehikeln sind laut dem Analysedienstleister Lipper zwischen Anfang Januar und Ende September netto 41,9 Mrd. Dollar abgeflossen. Hinzu kamen Performance-Verluste von mehr als 35 Mrd. Dollar.