Rheinmetall erneut gefragt
wrü Frankfurt
Am Donnerstag haben sich die europäischen Aktienbörsen im Verlauf meist freundlich präsentiert. Dabei stellten sich insbesondere nach einem gutem Start der US-Börsen Kursgewinne ein. Die Leitzinserhöhung der Fed um 25 Basispunkte entsprach der Erwartung der Märkte. Aber noch vor wenigen Wochen, vor dem jüngsten Bankenbeben, war mit 50 Basispunkten gerechnet worden. Die Leitzinsen werden also zunächst mit geringerem Tempo angehoben, was von mehreren Beobachtern als positiv für die Aktienmärkte gewertet wurde. Der Dax schloss kaum verändert auf 15210 Punkten. Der MDax legte um 1,5% auf 27264 Zähler zu. Und der Euro Stoxx 50 verbesserte sich um 0,3% auf 4207 Punkte.
Die Helaba geht in ihrem Marktausblick davon aus, dass sich auf Sicht der kommenden Monate Aktien wieder erholen werden. Per Ende des zweiten Quartals prognostiziert das Institut einen Dax-Stand von 16000 Punkten. „Anders als bei der Lehman-Pleite scheinen Notenbanken und Staat aber diesmal besser gewappnet zu sein“, führt die Helaba zu den Turbulenzen im Bankensektor aus. Aufgrund der Skepsis vieler Anleger seien Aktien in den Portfolien unterrepräsentiert, was somit positiv für den Markt insgesamt zu werten sei. Für eine Fortsetzung der Erholung am Aktienmarkt spreche zudem seine niedrige Bewertung.
Während Bankaktien sich abschwächten, waren erneut Rüstungstitel gefragt. Die DZ Bank hat gerade die Rheinmetall-Aktie in ihre Auswahlliste Equity Ideas neu aufgenommen. Der Rüstungskonzern dürfte von der angekündigten Erhöhung der Rüstungsausgaben profitieren, so die DZ Bank. „Mit Blick auf den Ukraine-Konflikt könnten auch weitere europäische Staaten die Rüstungsausgaben erhöhen.“ Rheinmetall, die inzwischen auch im Dax, also in der ersten deutschen Börsenliga notieren, gewannen 2% auf 261,10 Euro. Das Kursziel der DZ Bank für die Aktie liegt bei 295 Euro. Hensoldt legten um satte 4,5% auf 33,85 Euro zu.
Im MDax gewann der Softwaretitel Nemetschek nach Zahlen und einem positiven Ausblick für das neue Geschäftsjahr 15,5% auf 60,60 Euro. Knut Woller vom Bankhaus Baader stuft Nemetschek unverändert mit „Kaufen“ bei einem Kursziel von 64 Euro ein.
Der Konzertveranstalter CTS Eventim schlägt nach drei Jahren pandemiebedingter Pause wieder die Zahlung einer Dividende von 1,06 Euro je Aktie vor. Das Analysehaus Jefferies bewertet Eventim nach den detaillierten Jahreszahlen unverändert als Kauf bei einem Kursziel von 77 Euro. Die Eventim-Aktie ermäßigte sich um 2,3% auf 58,35 Euro.
Commerzbank ermäßigten sich um 4,1% auf 9,39 Euro und Deutsche Bank um 3,2% auf 9,34 Euro. Die Deutsche-Bank-Tochter DWS notiert fünf Jahre an der Börse. Der Preis bei Emission betrug 32,50 Euro, jetzt liegt der Kurs bei 28,12 Euro.