Märkte am Mittag

Schwergewicht zieht Dax ins Minus

Die Aktie der Softwareschmiede SAP hat ihren Rekordlauf beendet. Die Abschläge bekam auch der deutsche Leitindex zu spüren. Dagegen ging die Rally beim Goldpreis weiter.

Schwergewicht zieht Dax ins Minus

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Schwergewicht zieht Dax ins Minus

Die Rally beim Dax findet weiterhin ihre Begrenzung bei 19.000 Punkten. Belastet von einem Kursrutsch bei SAP gab es am Mittwoch einen Rücksetzer bis auf 18.840 Punkte. Im Verlauf wurden ein paar Punkte wieder gutgemacht. Zuletzt gab der Leitindex noch 0,5% auf 18.895 Punkte nach. Der MDax legte um 0,6% auf 26.227 Zähler zu. Für den Euro Stoxx 50 ging es um etwa ein halbes Prozent nach unten.

Ein erneuter Test der Bestmarke von 19.044 Punkten blieb dem Dax am Mittwoch verwehrt. Schon am Vortag war er dem Rekord aus der Vorwoche nur näher gekommen, seitdem fehlen aber die Anschlusskäufe. Auch die Ankündigung weitreichender Konjunkturmaßnahmen durch Chinas Zentralbank sreichte dafür nicht. Als Teil eines bereits angekündigten Maßnahmenpakets senkte Chinas Notenbank die Zinsen so deutlich wie nie zuvor.

Zinssenkungen müssen Wirkung zeigen

„Die Wirtschaftsdaten aus China in den kommenden Wochen werden zeigen müssen, ob und wie stark der Stimulus wirkt“, kommentierte am Morgen der CMC-Markets-Experte Jochen Stanzl. Auch in Europa sei eine Abkühlung der Konjunktur zum größten Aktienrisiko geworden, ergänzte er. Denn die jüngsten Wirtschaftsdaten stellten den bald erwarteten Aufschwung in Frage. „Für Anleger bleibt nur die Hoffnung, dass die Medizin sinkender Leitzinsen der Zentralbanken schnell wirkt“, so Stanzl.

Mit SAP trug ein Schwergewicht am Mittwoch maßgeblich zum Dax-Rücksetzer bei. Mit einem Kursrutsch um 3,8% ging ein Rekordlauf bei den Aktien des Softwarekonzerns zu Ende. Eine Meldung der US-Justiz sorgte für Mollstimmung und lud die Anleger zu Gewinnmitnahmen ein. Demnach befinden sich die Geschäfte von SAP und dem IT-Wiederverkäufer Carahsoft unter der Lupe. Der Software-Entwickler und die Carahsoft seien wegen des Verdachts auf Preisabsprachen ins Visier der Ermittler geraten. 

Hornbach-Zahlen bewegen

Bewegung gab es auch bei der Hornbach Holding nach den Quartalszahlen. Nach einem früh erreichten Hoch seit mehr als zwei Jahren lag der Kurs hier zuletzt mit einem halben Prozent im Plus. Der Baumarktkonzern musste zwar in den Sommermonaten einen Umsatzrückgang hinnehmen, konnte aber seinen operativen Gewinn etwas steigern. Dieser übertraf die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten.

Im Fokus standen weiter die angeschlagenen Autowerte, deren Erholung auf wackeligen Beinen bleibt. Im Verlauf gerieten die Branchenwerte nun wieder etwas unter Druck. Die Aktien von Mercedes-Benz und Volkswagen gaben zuletzt um bis zu 1% nach. Noch stärker galt dies für den Vortagssieger BMW, dessen Kurs um 1,5% fiel. Damit droht aus technischer Sicht ein kurzer Sprung über die 21-Tage-Linie zu einem Fehlausbruch zu werden.

Unterdessen ließ die Aussicht auf eine weitere Senkung der Zinsen in den USA Anleger weiter zu Gold greifen. Der Preis für das Edelmetall klettert um bis zu 0,5% auf 2.670,43 Dollar je Feinunze und damit auf ein frisches Rekordhoch. „Gold hat ein neues Allzeithoch erreicht, da die Märkte die Wetten auf eine weitere massive Zinssenkung der Fed im November steigerten“, sagte Han Tan, Analyst bei der Exinity Group.