Anlegerstimmung

Skepsis der Fonds nimmt deutlich ab

Laut der globalen Umfrage der Bank of America vom Januar hat die Skepsis der Fondsmanager deutlich abgenommen. Von einer zuversichtlichen Stimmung sind sie aber noch weit entfernt.

Skepsis der Fonds nimmt deutlich ab

ck Frankfurt

Die Skepsis der Fonds hat deutlich abgenommen. Das ergibt die globale Fondsmanagerumfrage von Bank of America (BoA). Allerdings zeigt die Umfrage, die in der Zeit vom 6. bis zum 12. Januar durchgeführt wurde, auch, dass die Fondsmanager noch weit von einer ausgesprochen zuversichtlichen Einschätzung der Aussichten für die Konjunktur und die Aktienmärkte entfernt sind.

China verbessert Stimmung

So rechnen netto 50% der Umfrageteilnehmer (Saldo aus positiven und negativen Antworten in Prozent der Befragten) auf Sicht von zwölf Monate mit einer schwächeren Weltwirtschaft, nachdem der Anteil im Dezember noch bei 69% gelegen hatte. Der Nettoanteil der Fonds, die von einer Verschlechterung der Unternehmensgewinne ausgehen, ist von 77% im Dezember auf nun 65% gesunken. Dementsprechend wünschen sich 53% von den Unternehmen vor allem eine Reduzierung der Verschuldung. Für Investitionen und Auskehrungen plädieren 21% beziehungsweise 19%. Zu der weniger skeptischen Einschätzung der wirtschaftlichen Aussichten hat die Entwicklung in China maßgeblich beigetragen. Per saldo 91% rechnen mit einer stärkeren Wirtschaft in China nach 77% im Dezember und 13% im November.

Sorgen bereitet den Fondsmanagern nach wie vor vor allem die Inflation. Befragt nach den größten Risiken nannten 34% nach im Dezember 37% die Inflation. Dahinter folgen eine schwere Rezession mit wie einen Monat zuvor 20%, falkenhafte Notenbanken mit 19% (nach 16%) und die Geopolitik mit 13% (12%). Mit per saldo 3 % sehen die Fondsmanager insgesamt die Geldpolitik als zu restriktiv an. Laut BoA ist dies das erste Mal seit dem März, dass die Fonds insgesamt die Geldpolitik für zu restriktiv halten. Nach dem Rekordhoch vom Dezember von 90% rechnen noch netto 83% auf Sicht von zwölf Monaten mit höheren Inflationsraten. Der Anteil der Befragten, die niedrigere kurzfristige Zinsen erwarten, liegt wie im Dezember bei 1%. Mit niedrigeren Anleiherenditen rechnen per saldo 42% nach 39%.

Die Fonds haben ihre Liquiditätsbestände deutlich abgebaut. Allerdings liegt der Durchschnitt der angegebenen Kassaquoten mit 5,3% nach 5,9% nach wie vor auf einem recht hohen Niveau. Auch sind die Fonds immer noch risikoavers. Per saldo 38% nach 40% erklärten, dass sie ein geringeres Risiko fahren als üblich. Zudem hat sich die Untergewichtung von Aktien verstärkt. Netto 33% der Befragten nach 22 % im Dezember sind in Aktien untergewichtet. Ferner ist nun 1% nach 9% in Anleihen übergewichtet.

Ausgeprägte Rotation

In den zurückliegenden Wochen ist es zu einer ausgeprägten Rotation gekommen. So ist die Allokation im US-Aktienmarkt so stark abgesackt wie noch nie. 39% nach im Vormonat 12% sind in den USA untergewichtet. Den derzeit bei 3987 Punkten liegenden S&P 500 erwarten die Fonds in zwölf Monaten im Durchschnitt bei 3892 Zählern. Von den Umschichtungen profitierte der Euroraum. Dort sind nun per saldo 4% übergewichtet, nachdem im Dezember noch 14% untergewichtet waren. Am stärksten gefragt sind die Schwellenländer. Hier stieg der Nettoanteil übergewichteter Fonds von 13% auf 26%.

Unter den Branchen musste unter anderem der Technologiesektor Federn lassen, in dem nun netto 13% nach 4% untergewichtet sind. Ferner ist der Anteil der in der Healthcare-Branche übergewichteten Fonds von 43% auf 33% gefallen. In der Gunst gestiegen ist vor allem der Versorgersektor, in dem nun 5% nach zuvor 21% untergewichtet sind. Im Industriesektor sind netto 4% übergewichtet, nach dem im Dezember noch 7% untergewichtet waren.

Yen-Aufwertung erwartet

Den Dollar halten netto 65% für überbewertet, nachdem der Anteil im Dezember auf einem Rekordhoch von 69% lag. Netto 38% nach 32% glauben, dass der Euro unterbewertet ist. Favorit unter den großen Währungen ist der Yen. Netto 42% der befragten Fonds erwarten auf Sicht von zwölf Monaten eine Aufwertung der japanischen Währung, der höchste registrierte Anteil seit 16 Jahren.

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