Märkte am MittagGoldpreis nahe Allzeithoch

Starke SAP-Performance stützt Dax nur zeitweise

Der Kursanstieg von SAP nach der Vorlage positiv ausgefallener Quartalszahlen treibt den Dax an. SAP selbst erreichten am Dienstag ein Allzeithoch.

Starke SAP-Performance stützt Dax nur zeitweise

Eine starke Performance der SAP-Aktie hat am Dienstag den Dax in die Nähe seines Allzeithochs gebracht. Bis zum Mittag bröckelten die Gewinne aber wieder ab und der Dax rutschte ins Minus. Der deutsche Leitindex verzeichnete zum Mittag einen Abschlag von 0,2% auf 19.431 Punkte. Sein Rekord liegt bei 19.674,70 Punkten. Der Euro Stoxx 50 als Blue-Chipindex der Eurozone gab am Dienstag um 0,4% auf 4.923 Zähler nach.

Markterwartungen übertroffen

Nach der Vorlage von besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen verzeichneten SAP einen kräftigen Kursanstieg von 3,8% auf 218,80 Euro. Zeitweise legte die Aktie um fast 6% zu. Die Analysten der schweizerischen Großbank UBS sprachen von einem „erneut starken Quartal“. Das amerikanische Investmenthaus Jefferies merkte an, dass die Erwartungen deutlich übertroffen worden seien. Die Aktie erreichte ein Rekordhoch von 223,20 Euro. Sie kommt im laufenden Jahr auf einen Kursanstieg von rund 57% sowie binnen eines Jahres von ungefähr 73%. Mit einem Gewicht von 15% ist SAP auch die schwerste Aktie im Dax, die Obergrenze der Gewichtung im deutschen Leitindex von 15% war extra für SAP auf diesen Wert angehoben worden. Wie das Unternehmen mitteilte, kletterte der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern im dritten Quartal im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum um 27% auf 2,24 Mrd. Euro. Für das Gesamtjahr wird nun ein Anstieg von 20 bis 23% erwartet, bisher war von 17 bis 21% die Rede gewesen.

Einen Kursgewinn von 3,6% auf 31,50 Euro zeigten Traton, die Lkw-Tochter des VW-Konzerns. Das Unternehmen hat im dritten Quartal besser abgeschnitten als allgemein erwartet.

Angst vor den Wahlen

Deutlich schwächer präsentierte sich allerdings der japanische Aktienmarkt. Der Leitindex  Nikkei 225 büßte 1,4% auf 38.412 Yen ein. Händler sagten, die bevorstehenden Parlamentswahlen in Japan seien derzeit eine Belastung für den Aktienmarkt, weil die Möglichkeit bestehe, dass die regierende liberaldemokratische Partei die Mehrheit verlieren könnte. Zudem drückten die US-Wahlen auf die Stimmung, weil ein Wahlsieg Donald Trumps nun wahrscheinlicher sei und erwartet wird, dass seine Regierungspolitik die wichtigsten Handelspartner der USA belasten könnte.

Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar praktisch unverändert. Der Dollar-Index, der die Entwicklung der US-Devise gegenüber den Währungen der sechs wichtigsten Handelspartner misst, hielt sich am Dienstagmittag auf dem Niveau vom Vorabend. Allerdings befindet sich der Index in etwa auf einem Zweieinhalb-Monats-Hoch. Händler betonten, die steigenden Renditen für US-Treasuries trieben den Greenback an. Der Euro stand am Dienstag unverändert bei 1,0815 Dollar. Das britische Pfund ermäßigte sich hingegen um 0,1% auf 1,2968 Dollar. Die japanische Währung verharrte bei 150,84 Yen je Dollar.

Goldpreis nahe Rekord

Der Goldpreis kletterte spürbar um 0,4% auf 2.731 Dollar je Feinunze zu. Er befindet sich damit in unmittelbarer Nähe seines Rekordhochs von 2.740,37 Dollar. Am Markt hieß es, Gold sei derzeit als sicherer Hafen sehr gefragt. Es belasteten die Eskalation der geopolitischen Risiken insbesondere in der Nahostregion, aber auch die US-Präsidentschaftswahlen. Zudem profitiere das Edelmetall von der Erwartung weiterer Leitzinssenkungen in den USA. Gemäß den Fed Funds Futures wird aktuell mit einer weiteren Kürzung das US-Leitzinses im laufenden Jahr um weitere 40 Basispunkte gerechnet. Von den geopolitischen Spannungen profitiert auch Bitcoin. Mit einem Tageshoch von 67.897 Dollar ist die Kryptowährung nicht mehr sehr weit von ihrem Jahreshoch vom März von 73.803 Dollar entfernt.

Eskalation im Libanon

Demgegenüber werden die geopolitischen Risiken am Ölmarkt komplett ausgeblendet. Die Notierung der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude fiel am Dienstag zeitweise unter die Marke von 74 Dollar. Das Tagestief lag bei 73,57 Dollar. Im Nahen Osten eskaliert der Krieg zwischen Israel und der schiitisch-libanesischen Miliz Hisbollah immer weiter. Zudem droht die israelische Regierung nach wie vor mit einem Vergeltungsangriff auf den Iran. Zum Mittag hin kletterte der Brent-Ölpreis um 0,7% auf 74,81 Dollar.