Märkte am MittagBitcoin hebt ab

Trump und Bayer-Gewinnwarnung drücken den Dax

Die Angst vor Folgen der kommenden Trump-Präsidentschaft für Europa belasten den Aktienmarkt. Bitcoin erklimmt derweil immer größere Höhen.

Trump und Bayer-Gewinnwarnung drücken den Dax

Die Angst vor den Folgen einer Trump-Präsidentschaft für die europäische Wirtschaft und die Aktienmärkte sowie ein als enttäuschend empfundener Quartalsbericht von Bayer haben am Dienstag zum Handelsauftakt den Dax deutlich unter Druck gesetzt.  Der deutsche Leitindex sackte zunächst um mehr als 1% ab und wies zum Mittag ein Minus von 1% bei 19.260 Punkten aus. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich um 1,1% auf 4.803 Zähler.

Kurssturz wegen Gewinnwarnung

Im Dax auffällig war ein Kurssturz von Bayer um in der Spitze 13%. Zum Mittag stand noch ein Minus von 10,9% auf 21,74 Euro zu Buche. Der Spezialchemie- und Pharmakonzern hat seinen Ausblick gesenkt. Erwartet werden nun noch Erlöse zwischen 45,5 und 47,5 Mrd. Euro sowie ein um Sondereffekte bereinigter Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von 10 bis 10,3 Mrd. Euro. Zuletzt war noch ein Ergebnis zwischen 10,2 und 10,8 Mrd. Euro in Aussicht gestellt worden, nach 11,7 Mrd. Euro im Vorjahr. Verwiesen wurde auf ein weiterhin verhalten laufendes Agrargeschäft vor allem aufgrund der schwachen Glyphosat-Verkäufe. Die Aktie von Bayer befindet sich derzeit auf dem niedrigsten Stand seit rund 20 Jahren. Der schwache Ausblick von Bayer zog auch BASF herunter, die bis zum Mittag 2,9% auf 43 Euro einbüßen.

Brenntag kommt unter die Räder

Unter die Räder kamen auch Brenntag, die um 9,4% auf 55,74 Euro nachgaben. Im dritten Quartal ist der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen im Vorjahresvergleich um rund 7% auf 281,1 Mill. Euro gesunken. Die bereits im August gesenkt Prognose für das Gesamtjahr wurde beibehalten. Damit erwartet dass Management ein schwächeres Jahr.

Bitcoin hebt ab

Die wichtigste Kryptowährung Bitcoin setzte ihre Rally fort. Erstmals wurde in der Spitze ein Niveau von 89.982 Dollar erreicht. Am Markt wird darauf gesetzt, dass die neue US-Regierung unter Präsident Donald Trump ein sehr positives Umfeld für Kryptowährungen schafft. Trump hatte sich sogar zustimmend zu einem Gesetzentwurf geäußert, gemäß dem der amerikanische Staat eine "strategische Bitcoin-Reserve« schaffen soll und dazu rund 5% des Marktvolumens an Bitcoin aufkaufen soll.

Euro und Yuan schwach

Auf dem Devisenmarkt ist der Dollar auf dem höchsten Stand seit vier Monaten geklettert. Der Euro gab um 0,4% auf 1,0615 Dollar nach. Er fiel damit auf den niedrigsten Stand seit sieben Monaten. Der chinesische Yuan sank auf das niedrigste Niveau seit mehr als dei Monaten. Der Onshore-Yuan gab bis auf 7,2378 je Dollar nach. Europa und China gelten als die wichtigsten Ziele für neue amerikanische Zölle, die Trump bereits in Aussicht gestellt hat. Die japanische Währung gab um 0,2% auf 154,07 Yen je Dollar nach. Sie war in der vergangenen Woche auf ein Dreimonatstief von 154,715 Yen gefallen.

Der starke Dollar setzte dem Goldpreis zu. Das gelbe Metall verbilligte sich um 0,9% auf 2.597 Dollar je Feinunze. Es handelt sich damit um den niedrigsten Stand seit fast zwei Monaten. Vor der aktuellen Schwäche hatte Gold davon profitiert, dass spekulative Investoren wieder verstärkt in Gold-ETF gegangen waren. Nun würden aber Mittel teilweise in Bitcoin umgeleitet, hieß es. Analysten erwarten aber, dass spätestens bei einem Rückgang bis auf rund 2.500 Dollar neue Nachfrage nach physikalischen Gold geweckt werden sollte, was die Notierung stabilisieren werde.

Greenback belastet Ölpreis

Der starke Dollar setzt auch den Ölpreis deutlich zu. Er fiel am Dienstag zeitweise deutlich unter die Marke von 72 Dollar je Barrel. Dann setzen jedoch wieder Käufe ein und zum Mittag notierte die Sorte mit einem kleinen Aufschlag von 0,6% bei 72,23 Dollar. Am Markt hieß es auch, dass derzeit die geopolitische Risikoprämie aus dem Ölpreis fast vollständig verschwunden sei. Trump hatte in Aussicht gestellt, dass es unter seiner Präsidentschaft keine neuen Krieg gegeben soll, dass er stattdessen kriegerische Auseinandersetzungen beenden wolle.