Verbrauchervertrauen

Inflation dämpft Laune der US-Verbraucher

Hohe Benzinpreise und steigende Finanzierungskosten für Häuser sowie Autos und andere langlebige Güter belasten US-Konsumenten. Der einschlägige Index des Verbrauchervertrauens gab im November weiter nach.

Inflation dämpft Laune der US-Verbraucher

det Washington

Die hohe Inflation lastet weiter auf US-Verbrauchern, deren Stimmung sich im November erneut eingetrübt hat. Der Index des Verbrauchervertrauens des Forschungsinstituts Conference Board rutschte von 102,2 Punkten auf 100,2 Zähler ab. „Der Rückgang ist vermutlich eine Folge der zuletzt wieder gestiegenen Benzinpreise“, sagte Conference-Board-Ökonomin Lynn Franco. Zudem deute die Tatsache, dass die Gegenwartskomponente an Boden verloren hat, darauf hin, dass sich die Konjunktur gegen Jahresende weiter eintrübe, so Franco. Die kurzfristigen Aussichten beschrieb die Ökonomin sogar als „düster“.

Auch betonte sie, dass die negativen Zukunftserwartungen der Verbraucher, deren Ausgaben fast 70% des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmachen, auf die hohe Wahrscheinlichkeit einer Rezession hindeuten. Für den wachsenden Pessimismus sei vor allem der Anstieg der Inflationserwartungen verantwortlich, die den höchsten Stand seit Juli erreicht haben. Dies wiederum habe der Nachfrage nach Häusern sowie Autos und anderen langlebigen Konsumgütern einen Dämpfer verpasst, so die Ökonomin. Zudem würde die Kombination aus hoher Inflation und weiteren Zinserhöhungen, die von der Notenbank erwartet werden, auch im kommenden Jahr die Verbraucherstimmung negativ beeinflussen und das Wirtschaftswachstum drücken, sagte Franco.

Vor dem Hintergrund hoher Zinsen und steigender Finanzierungskosten hat auch der US-Eigenheimmarkt weiter an Schwung verloren. Wie aus dem Häuserpreisindex von S&P Corelogic Case-Shiller hervorgeht, gaben die Preise im September auf nationaler Ebene um 1,0% und in den 20 größten Ballungszentren um 1,5% nach. Sie lagen national allerdings noch um 10,6% über dem Stand vom Vorjahr. In den 20 führenden Metropolen kletterten die Häuserpreise auf Jahressicht um 10,4%. Im August waren Raten von 12,9% und 13,1% gemessen worden.

Hohe Finanzierungskosten

„Wie auch in den vorangegangenen Monaten spiegelt der Bericht kurzfristige Preisrückgänge und mittelfristig eine Entschleunigung wider“, erklärte Craig Lazzara, geschäftsführender Direktor bei S&P Dow Jones Indices. Trotz erheblicher regionaler Unterschiede sei in sämtlichen der größten Ballungszentren derselbe Trend zu beobachten. Laut Lazzara haben die von der Notenbank beschlossenen Zinserhöhungen zu höheren Hypothekenzinsen geführt. Durch die gestiegenen Finanzierungskosten sei der Hauskauf weniger erschwinglich geworden.

Der Häuserpreisindex der Federal Housing Finance Agency (FHFA) deutet ebenfalls auf eine Verlangsamung hin. Die FHFA, die Überwachungsbehörde der staatlichen Baufinanzierungsunternehmen Fannie Mae und Freddie Mac, meldete für September einen Preisanstieg um 0,1%. Zuvor war vier Monate in Folge ein Rückgang ermittelt worden. Auf Jahressicht kletterten die Immobilienpreise um 11,0%. Erfasst werden von dem Index Eigenheime, die mit Krediten finanziert wurden, die Fannie Mae und Freddie Mac in hypothekenbesicherten Wertpapieren bündeln.

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