Zölle

Welthandel bricht 2025 ein

Eigentlich war der Welthandel nach der Pandemie auf Erholungskurs. Doch dann kam der Handelskrieg der USA. Die WTO senkt ihre Prognose daher nun drastisch.

Welthandel bricht 2025 ein

Zölle lassen Welthandel einbrechen

WTO senkt Prognose um fast 3 Prozentpunkte – China wächst noch kräftig

mpi/nh Frankfurt/Schanghai

Der Zollkrieg der USA hinterlässt tiefe Spuren im globalen Warenverkehr. Selbst ohne die reziproken Zölle erwartet die Welthandelsorganisation WTO einen Rückgang um 0,2% für 2025. Zuvor hatte sie noch ein Wachstum von 2,7% auf der Rechnung. Die WTO weist jedoch darauf hin, dass bei einer weiteren Eskalation der Einbruch deutlich größer werden könnte.

Sollten zudem die aktuell mit Ausnahme für China für 90 Tage ausgesetzten reziproken US-Zölle umgesetzt werden, könnte der Welthandel 2025 um 1,5% schrumpfen. Dabei würden die reziproken Zölle selbst 0,6 Prozentpunkte kosten. Die Unsicherheit darüber, inwieweit internationale Handelsregeln noch Bestand haben, könnte noch stärker zu Buche schlagen. Die WTO erwartet dadurch einen Rückgang um 0,8 Prozentpunkte.

Zölle treffen vor allem Nordamerika

„Unsere Simulationen zeigen, dass die handelspolitische Unsicherheit einen erheblichen Dämpfungseffekt auf die Handelsströme hat, was zu einem Rückgang der Exporte und einer Schwächung der Wirtschaftstätigkeit führt“, sagte WTO-Chefökonom Ralph Ossa am Mittwoch. Besonders in Nordamerika dürfte der Warenverkehr wegen der Zölle schrumpfen. Das globale Wirtschaftswachstum wird laut der Prognose im Szenario ohne reziproke Zölle in diesem Jahr um 2,2 wachsen – 0,6 Prozentpunkte weniger als bei der vorherigen Prognose.

Für den Welthandel wird von entscheidender Bedeutung sein, ob sich die USA und China auf eine Deeskalation der Zollspannungen werden einigen können. Laut US-Präsidialamt ist Donald Trump verhandlungsbereit. Gleichzeitig lässt er jedoch neue Importzölle für Mineralien prüfen, die häufig aus China stammen. Peking kann im Handelsstreit durch jüngste Konjunkturdaten etwas gestärkt auftreten. Das Wachstum fiel im ersten Quartal mit 5,4% höher als erwartet aus, allerdings trüben die Zölle den Ausblick.

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