Wer sind die Reichmacher?

Bei Aktien gilt das Abba-Prinzip

An den Aktienmärkten gilt das Abba-Prinzip: The winner takes it all. Insofern ist die deutliche Outperformance weniger Titel wie Nvidia, Microsoft oder SAP nicht außergewöhnlich, sondern eher normal.

Bei Aktien gilt das Abba-Prinzip

Aktienmarkt

Es gilt das
Abba-Prinzip

Von Werner Rüppel

Manch einer möchte meinen, dass wenige Titel wie hierzulande SAP oder in den USA die Magnificent 7 mit u.a. Microsoft, Apple und Nvidia die Aktienmärkte auf neue Höhen treiben, sei außergewöhnlich, vielleicht auch historisch. Nein, dem ist nicht so. Es ist mithin eher normal. Denn an den Aktienmärkten gilt das Prinzip, das die Popgruppe Abba vor Jahren schon besungen hat: The winner takes it all.

Dass die eindrucksvolle Performance der Aktienmärkte langfristig auf der signifikanten Outperformance weniger Reichmacher-Aktien beruht, ist wissenschaftlich durch die Studien von Hendrik Bessembinder von der State University Arizona bewiesen. Dies gilt übrigens auch für den deutschen Aktienmarkt, wie Philipp Immenkötter vom Flossbach von Storch Research Institute ermittelt hat. Insofern sind die aktuellen Kursbewegungen nicht außergewöhnlich, selbst wenn das Gewicht von wenigen Aktien in den Indizes inzwischen relativ hoch sein mag.

Gewinner meiden ist gefährlich

Für Investoren heißt das nun, dass es gefährlich sein kann, Überflieger-Aktien wie Microsoft, Nvidia, Apple, SAP oder Siemens gänzlich zu meiden, weil sie vielleicht fundamental als zu teuer erscheinen. Denn dann droht schnell die Underperformance gegenüber einem relevanten Aktienindex. Zu berücksichtigen ist auch stets, dass eine wachstumsstarke Aktie schnell in eine hohe Bewertung hineinwachsen kann. Auch eine Strategie, allein auf bisherige Verlierer-Aktien wie vielleicht bestimmte Autoaktien und -zulieferer, Stahl oder Chemietitel zu setzen, erscheint vor diesem Hintergrund nicht gerade erfolgversprechend.

Beim Blick nach vorn stellt sich natürlich das Problem, dass manche bisherigen Überflieger-Aktien zurückfallen. Dies ist zum Beispiel in den vergangenen Jahren bei der BASF der Fall gewesen. Insofern gilt es stets genau hinzuschauen, ob die Voraussetzungen für das weitere Wachstum noch gegeben sind. Auf der anderen Seite weisen viele erfolgreiche Big Caps eine erstaunlich hohe Stabilität auf. Dazu zählen hierzulande Werte wie SAP, Siemens, Allianz und zuletzt auch die Telekom.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.