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Friedenshoffnung trifft Rüstungsaktien

Rüstungsaktien fallen zurück. Denn nach dem überraschend schnellen Fall des syrischen Diktators Assad keimt die Hoffnung auf Frieden auch für die Ukraine auf.

Friedenshoffnung trifft Rüstungsaktien

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Friedenshoffnung trifft Rüstungstitel

Von Werner Rüppel

Nach dem überraschenden Sturz des syrischen Diktators Assad haben Rüstungsaktien deutlich an Wert verloren. So haben Rheinmetall am Montag im Verlauf mehr als 4%, Hensoldt rund 6% und Renk mehr als 5% abgegeben. Denn an den Finanzmärkten keimt die Hoffnung auf Frieden auf, sowohl in Syrien als vor allem auch in der Ukraine. Und Rüstungsaktien sind eben Titel, die vor allem von Konflikten und Kriegen profitieren.

Dass Assad so schnell gestürzt werden konnte, hat aufgezeigt, dass Russland mit seinem Präsidenten Wladimir Putin doch militärisch nicht so stark ist wie zuvor vermutet. Denn der von Russland verursachte Krieg mit der Ukraine bindet doch erhebliche Kräfte. Hinzu kommt noch, dass der neue (und alte) US-Präsident Donald Trump die Ukraine nicht länger massiv unterstützen möchte und einen baldigen Friedensschluss anstrebt. Auch in der Ukraine werden inzwischen Stimmen laut, die einen Waffenstillstand beziehungsweise Friedensschluss mit Russland befürworten, selbst wenn die Ukraine dafür inzwischen von Russland besetzte Gebiete aufgeben müsste, sofern der Westen Garantien für die Existenz der Ukraine aussprechen würde. Und Putin könnte einen erheblichen Gebietsgewinn für Russland als positives Ergebnis seines Überfalls verbuchen und sich dafür feiern lassen.

Es kann schnell gehen

Nun mag man sich streiten, inwieweit das gerade geschilderte Szenario realistisch ist. Aber die Weltgeschichte birgt so manche Überraschung, mit der vorher kaum jemand gerechnet hat, wie der Sturz Assads oder einst der Fall der Berliner Mauer. Und die Geschichte zeigt auch, wie schnell dann solche Ereignisse erfolgen können.

Ein Waffenstillstand beziehungsweise Friedensschluss zwischen Russland und der Ukraine würde die Notwendigkeit, dass sich Westeuropa gegen russische Expansionsgelüste wappnet, nicht aufheben. Insofern dürften weiter erhebliche Mittel in Rüstung fließen. Aber das Momentum dürfte schwächer ausfallen. Denn noch immer sorgen vor allem Kriege dafür, dass viel Geld in Rüstung fließt.

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