Aufschwung bei E-Autoabsatz erwartet
Aufschwung bei Elektroautoabsatz erwartet
ste Hamburg
Nach einem Einbruch des Elektroautoabsatzes in Deutschland um mehr als 27% im vergangenen Jahr erwarten Branchenbeobachter 2025 eine deutliche Erholung. Aufgrund erwarteter Preissenkungen vieler Hersteller und erheblicher Vertriebsanstrengungen sei ein Anstieg um bis zu 30% nahe an das Niveau des Jahres 2023 möglich, sagte Constantin Gall, Leiter Mobility für die Region Westeuropa bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY, in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung.
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hatte zuvor über einen Rückgang bei den Neuzulassungen der reinen Stromer in Deutschland um 27,4% auf rund 380.600 Fahrzeuge nach dem Wegfall der staatlichen Kaufförderung von E-Autos Ende 2023 informiert. Damit kamen batterieelektrische Autos 2024 auf einen Anteil von 13,5% im Pkw-Markt, der insgesamt um 1% auf rund 2,82 Millionen Autos schrumpfte. Die Neuzulassungen blieben um 22% unter dem Niveau von 2019, dem letzten Jahr vor Beginn der Corona-Pandemie, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) anmerkte.
Bremsfaktoren
EY verweist darauf, dass einige Faktoren den erwarteten Aufschwung beim Absatz von Elektroautos in Deutschland bremsen könnten. Die aktuelle Wahlkampfdiskussion über neue Förderprogramme für E-Autos etwa sei, so Gall, kontraproduktiv. Dies könne dazu führen, dass Interessenten ihren Kauf vorerst zurückstellen, um von einer möglichen staatlichen Förderung zu profitieren. Für zusätzliche Verunsicherung könnten ein Aufweichen des EU-Ziels, ab 2035 keine Verbrenner mehr zuzulassen, sowie die Politik der künftigen US-Regierung sorgen. 2023 waren gut 524.200 reine Elektroautos in Deutschland auf die Straße gekommen, im Jahr davor knapp 470.600 Fahrzeuge.
Branchenexperte Gall schätzt, dass der Gesamtmarkt 2025 vom Wachstum bei E-Autos kaum profitieren wird. Das Wachstum bei Elektroautos werde auf Kosten anderer Antriebstechnologien gehen. Zudem gäben die Rahmenbedingungen nicht mehr als ein leichtes Plus auf dem Neuwagenmarkt her.
SUV-Segment vorn
Von den in Deutschland im vergangenen Jahr eingeführten Pkw entfielen laut KBA abermals gut zwei Drittel (67,5%) auf gewerbliche Neuzulassungen, 0,4% weniger als 2023. Die privaten Neuzulassungen schrumpften demnach um 2,1%. Knapp die Hälfte aller Neuzulassungen entfielen auf die Segmente SUV (30,2%) und Kompaktklasse (18,7%). Zuwächse bei den deutschen Marken erreichten der Behördenstatistik zufolge Porsche (+9,9%), Volkswagen (+3,4%) und Opel (+2%), während BMW (-0,1%), Mercedes (-7%) und Audi (-18,1%) weniger Autos auf deutsche Straßen brachten. Zulassungsstärkste Marke blieb VW mit einem Anteil von 19,1%.
Wie der Branchenverband VDA mitteilte, liefen 2024 in Deutschland mit 4,1 Millionen Pkw so viele Pkw von den Bändern wie im Jahr zuvor, aber noch 12% weniger als 2019. Mit 1,3 Millionen Elektroautos sei bereits im November das Gesamtjahresniveau 2023 übertroffen und ein neuer Jahreshöchststand bei der Stromer-Produktion im Inland erreicht worden.