ChatGPT-Macher lockt Investoren
kro Frankfurt
Die in den vergangenen Wochen vielfach wegen ihres KI-Chatbots ChatGPT in die Schlagzeilen geratene US-Forschungsfirma OpenAI könnte trotz bislang überschaubarer Umsätze schon bald zu den am höchsten bewerteten US-amerikanischen Start-ups zählen. Laut Berichten des „Wall Street Journal“ und der „Financial Times“, die sich auf Insider berufen, steht die 2015 unter anderem von Elon Musk mitgegründete Organisation in Gesprächen über einen Verkauf von Anteilen an weitere Wagniskapitalinvestoren. Im Rahmen des Deals bringe der Entwickler, der zuletzt im Jahr 2021 mit 20 Mrd. Dollar bewertet worden war, nun fast 30 Mrd. Dollar auf die Waage.
Bei den Investoren, die von bestehenden Eignern wie zum Beispiel von OpenAI-Mitarbeitern Anteile potenziell kaufen wollen, handelt es sich um Thrive Capital und den unter anderem von Peter Thiel mitgegründeten Founders Fund. Die Diskussionen seien noch am laufen und der finale Wert der Transaktion stehe noch nicht fest, hieß es weiter.
OpenAI erwartet im laufenden Jahr einen Umsatz von 200 Mill. Dollar, wie Reuters Mitte Dezember berichtet hatte. Bis 2024 sollen die Erlöse auf 1 Mrd. Dollar steigen. Das Geld fließt zum Teil aus Lizenzgebühren, die das Unternehmen von Entwicklern für die Nutzung seiner Software verlangt.
Vergangenes Jahr hatte OpenAI mit der Veröffentlichung diverser KI-Produkte, darunter der Bildgenerator Dall-E2 und der Textgenerator ChatGPT, für Aufsehen in der Tech-Szene und unter Investoren gesorgt. Dabei kam ChatGPT nach Angaben von CEO Sam Altman wenige Tage nach seinem Start Ende November auf mehr als eine Million Nutzer. Das Tool löste wegen seiner Fähigkeiten, Texte in so gut wie jedem gewünschten Format zu erzeugen, einen Hype aus.
Beobachter wiesen aber auch schnell auf die Schwächen der Software hin, etwa dass Antworten nicht immer korrekt sind. Abgesehen davon sorgten jedoch die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten sogenannter generativer KI zuletzt für glänzende Augen unter Wagniskapitalgebern. 2022 hatten sie laut Dealroom mehr als 1,6 Mrd. Dollar in Start-ups aus dem Bereich gepumpt, und damit 76 % mehr als im Jahr zuvor. Mittlerweile stehen allerdings auch Sorgen um eine allmähliche Blasenbildung in dem Sektor im Raum.