Hambro Perks bringt Spac an die Londoner Börse
hip London
Die Risikokapitalgesellschaft Hambro Perks wird den ersten Spac (Special Purpose Acquisition Company) unter dem neuen Listing-Regime an die Londoner Börse bringen. Das Übernahmevehikel Hambro Perks Acquisition Company (HPAC) soll binnen 15 Monaten mit einem Tech-Unternehmen aus Großbritannien oder Europa verschmolzen werden, das sich als Gewinner erwiesen habe, teilte die Venture-Capital-Gesellschaft mit. Die Frist könne bis zu zweimal um drei Monate verlängert werden. Hambro Perks will mit Hilfe der Citigroup 14 Millionen Stück zum Preis von 10 Pfund platzieren, 15 Millionen, falls die Mehrzuteilungsoption komplett ausgeübt wird. „Wir haben uns entschlossen, HPAC in London an die Börse zu bringen, weil es die Technologiehauptstadt Europas ist“, sagte Dominic Perks, einer der Gründer von Hambro Perks. Er arbeitete zuvor als Berater für McKinsey und als Investmentbanker für Morgan Stanley. Im Portfolio von Hambro Perks finden sich einerseits Biotech-Unternehmen wie Gelesis und Vedanta Biosciences, aber mit By Miles auch eine Insurtech-Firma, die Autoversicherungen anbietet, deren Kosten sich an der tatsächlich gefahrenen Kilometerzahl orientieren.
Die britische Finanzaufsicht FCA führte im August neue Regeln für Spacs ein, nachdem sich auf dem europäischen Kontinent ein Spac-Boom abspielte. Sie folgte dabei den Empfehlungen des ehemaligen EU-Finanzkommissars Jonathan Hill, der eine umfassende Reform des Listing-Regimes vorgeschlagen hatte, um den Finanzplatz wettbewerbsfähiger zu machen. Für Spac-Anleger bedeutet das unter anderem, bis zum Abschluss einer Übernahme aussteigen zu können. Zuvor wurden die Anteile nach Bekanntgabe des Übernahmeziels bis zur Vorlage des Prospekts für das fusionierte Unternehmen vom Handel ausgesetzt.