Daimler will ganz elektrisch werden
jh München
Mercedes-Benz erhöht das Tempo für den Wechsel zur Elektromobilität. „Wir müssen uns grundlegend ändern“, sagte Ola Källenius, der Vorstandsvorsitzende von Daimler, in einer im Internet gezeigten Strategiepräsentation. „Und das werden wir – noch schneller als bisher geplant.“ Zudem hat sich das Management des Konzerns entschieden, mit Partnern selbst Batteriezellen herzustellen. Dafür plant Daimler acht Gigafabriken mit einer Gesamtkapazität von mehr als 200 Gigawattstunden. Der Aktienkurs des Unternehmens legte am Donnerstag etwas stärker als der Dax um 0,8% auf 71,38 Euro zu.
„Niemand kann voraussehen, wann der letzte Verbrennungsmotor verkauft werden wird“, sagte Britta Seeger, im Vorstand von Daimler für Marketing und Vertrieb von Mercedes-Benz zuständig. Das hänge von den Kunden und den Bedingungen in den lokalen Märkten ab. Aber die Botschaft sei klar: „Mercedes-Benz bereitet sich darauf vor, bis zum Ende dieses Jahrzehnts 100% elektrisch zu werden.“ 2025 sollen die Hälfte aller verkauften Autos von Mercedes-Benz Hybrid- und reine Elektrofahrzeuge sein. Die Mehrheit davon sollen Elektromobile sein. Bisher hatte Daimler ein Ziel von 25% ausgegeben.
Auch in der Welt der Hybrid- und reinen Elektromobile (BEV) bekenne sich Daimler voll und ganz zu den Margenzielen, betonte Finanzvorstand Harald Wilhelm. „Wir glauben, dass Mercedes-Benz auch in einer BEV-Welt ein Unternehmen mit zweistelligen Margen sein sollte.“ Das sei auch das Ziel.
Als einen der Schlüssel für eine solche Rendite nannte Wilhelm die variablen Kosten, die sich dank Skaleneffekten und sinkender Preise für Batterien verringerten. Zudem arbeite das Unternehmen weiterhin daran, die Fixkosten zu reduzieren. Höhere Verkaufspreise würden weiterhin für profitables Wachstum sorgen.
Hohe Investitionen geplant
Källenius und Wilhelm kündigten auch eine Reallokation des Kapitals an von „Electric first zu Electric only“. Einerseits sollen die Investitionen in Verbrennungsmotoren und in Hybridtechnik von 2019 bis 2026 um 80% sinken. Andererseits nimmt sich das Unternehmen für die Jahre von 2022 bis 2030 Investitionen von mehr als 40 Mrd. Euro in batterieelektrische Fahrzeuge vor.
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