Anleger haben die Fed im Blick – US-Zinssenkung am Abend erwartet
Den europäischen Aktienmärkten fehlt am Mittwoch zur Mittagszeit ein wenig der Schwung. Die Anleger taktieren eher zurückhaltend. Der Dax notiert aktuell mit um die 20.313 Zählern und liegt damit 0,3% im Plus. Der Euro Stoxx 50 Index rückt um 0,4% vor und liegt mittags bei 4.963 Punkten.
Die Zurückhaltung begründen Marktteilnehmer mit der für den Abend angesetzten Zinsentscheidung der US-Notenbank. Eine Zinssenkung der Fed ist an den Märkten fest eingepreist. Im Mittel der Prognosen gehen die Anleger von einem Schritt von 25 Basispunkten auf dann 4,50% aus. Das Hauptaugenmerk dürfte nach Ansicht der Zinsstrategen der Commerzbank auf den Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell liegen zum künftigen Zinspfad. Diese könnten auf einen vorsichtigeren Kurs hindeuten, meinen die Commerzbanker. An den Rentenmärkten war es vor diesem Hintergrund ebenfalls recht ruhig. Die zehnjährige Bundrendite kletterte leicht und lag mittags bei 2,25% nach 2,23% am Vorabend. Im Blick haben die Akteure aber auch noch die Zinsentscheidungen anderer Notenbanken, die in diesen Tagen noch anstehen. Tagungen finden noch bei der Bank of England, Riksbank, Norges und der Bank von Japan statt.
An den Aktienmärkten hatten die Anleger bei den Einzeltiteln die Commerzbank im Fokus. Das Papier legte im frühen Handel um die 4% zu. Die italienische Großbank Unicredit stockte ihr Aktienpaket weiter auf und kontrolliert nun eigenen Angaben zufolge in etwa 28% der Anteilsscheine. Später ebneten sich die Aufschläge bei der Commerzbank-Aktie aber wieder etwas ein. Mittags notiert die Aktie mit 15,90 Euro und liegt damit 3,4% im Plus.
Wenig Bewegung gibt es an den Devisenmärkten beim Paar Euro / Dollar. Der Euro liegt bei 1,0499 Dollar und ist damit 0,1% höher als am Vorabend. Die Devisenakteure hatten Äußerungen des EZB-Ratsmitgliedes Pierre Wunsch im Blick. Ein schwächerer Euro wird Wunsch zufolge die negativen Auswirkungen von möglichen neuen US-Zöllen dämpfen. „Wir haben bereits eine Abwertung des Euro um vier oder fünf Prozent gegenüber dem Dollar erlebt“, sagte der Chef der belgischen Notenbank am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters beim „Global Markets Forum“ im indischen Mumbai. „Man müsste also nur den Euro auf die Parität bringen, um einen Zoll von zehn Prozent im Wesentlichen zu kompensieren.“