Autobranche verhindert Dividendenrekord im Dax
Autos verhindern Dividendenrekord
im Dax
wrü Frankfurt
Die Autobranche dürften in diesem Jahr einen neuen Dividendenrekord im Dax verhindern. Denn die Unternehmen des Autosektors „setzen vor dem Hintergrund der schwierigen Geschäftslage wohl auch bei den Dividenden den Rotstift an“, erwartet Frank Klumpp, Analyst bei der LBBW. Daher dürfte die Dividendensumme im Dax im laufenden Jahr voraussichtlich um 2,6% von 53,9 auf 52,5 Mrd. Euro zurückgehen. Zur Berechnung hat die LBBW dabei die Dividendenschätzungen ihrer Unternehmensanalysten herangezogen. Angesichts von Schätzunsicherheiten sei aber noch nicht gänzlich ausgeschlossen, dass die bevorstehende Dividendensaison den Dax-Ausshücttungsrekord des Vorjahres doch noch übertreffen.
Überwiegend Anhebungen
Insgesamt überwiegen im Dax die Dividendenanhebungen. So dürften laut LBBW 22 der 40 Konzerne im Dax ihre Dividende pro Aktie erhöhen. Zugleich dürften elf Unternehmen ihre Ausschüttungen unverändert lassen. Bei sieben Dax-Unternehmen erwartet die LBBW eine Dividendenkürzung. Dies sind neben den Autobauern BMW, Mercedes und Volkswagen der Chemiekonzern BASF, Airbus, DHL und Sartorius.
Auch nach den ausgeprägten Kursrückgängen bleibe der Dax zumindest bei den Dividenden recht automobillastig. „Trotz von uns erwarteter Dividendenkürzungen von mehr als 25% oder 4,3 Mrd. Euro entfällt mit 13,5 Mrd. Euro weiterhin ein Viertel der bevorstehenden Ausschüttungssumme auf diesen Sektor“, stellt Klumpp fest. Zu den Top-Zahlern im Dax zählten neben den Autobauern Allianz mit 5,6 Mrd. Euro, Deutsche Telekom mit 4,5 Mrd. Euro und Siemens mit 4,2 Mrd. Euro.
Neben dem Automobilsektor würden die Ausschüttungen auch in der Chemiebranche schrumpfen. Die übrigen Branchen wie Industrie, Versicherer, Telekom, Technologie und Gesundheit würden jedoch ihre Ausschüttungen wohl um nahezu 11% anheben und damit die Rückgänge der beiden zyklischen Sektoren Autos und Chemie zu einem überwiegenden Teil ausgleichen.