Dax macht jüngste Verluste wett
Finanzmärkte
Dax macht jüngste Verluste wett
Nach den jüngsten Verlusten hat sich der deutsche Leitindex am Dienstag ein Stück weit erholen können. Bis zum Abend kletterte das Börsenbarometer um 0,7% auf 20.271 Zähler. Zuletzt hatte sich der Dax nach den Abschlägen der runden Marke von 20.000 Punkten genähert, nun gerät das Mitte Dezember markierte Allzeithoch bei knapp 20.523 Punkten wieder stärker in den Fokus der Anleger. Auch MDax und Euro Stoxx 50 konnten sich deutlich verbessern.
Rückenwind gab den Aktienmärkten am Dienstag ein Bericht der Finanznachrichtenagentur Bloomberg, wonach die künftige US-Regierung unter Donald Trump die Zölle von einem niedrigen Niveau ausgehend nicht plötzlich, sondern schrittweise erhöhen wolle, auch, um einem Anstieg der Inflation entgegen zu wirken. „Diese Vorgehensweise wäre zumindest weniger konfrontativ im Vergleich zu den Drohungen während des Wahlkampfs“, kommentierte der LBBW-Experte Sandro Pannagl. Zusätzlicher Schwung kam aus New York, wo sich die Börsen am Vorabend quasi auf ihrem Tageshoch aus dem Handel verabschiedet hatten.
Großauftrag für Daimler Truck
Bei den Einzelwerten trieb am Dienstag ein Großauftrag von Amazon Daimler Truck im Dax um über 2% an. Der US-Onlinehändler bestellt nach eigenen Angaben 200 schwere Elektro-Lkw vom Typ Mercedes-Benz eActros 600. Dies sei der bislang größte Auftrag für Elektro-Lkw in der Firmengeschichte des Nutzfahrzeugherstellers. Gefragt waren am Dienstag aber auch andere Automobilaktien. Von Continental bis Volkswagen gab es überwiegend Kursgewinne. Auch Mercedes-Benz legten trotz einer Analystenabstufung durch Goldman Sachs zu.
Unter den Verlierern im Dax waren dagegen die Papiere von Beiersdorf und Symrise. Beiersdorf wurde von einer Verkaufsempfehlung der Deutschen Bank belastet. Analyst Tom Sykes begründete diese mit Gegenwind auf dem eingeschlagenen Weg, die Markenbilder aufzuwerten. Symrise setzten ihre jüngste Talfahrt fort.
Trio führt MDax an
Unter den Gewinnern im MDax waren Delivery Hero, CTS Eventim und Traton. Bei dem Essenslieferanten zog der J.P. Morgan-Analyst Marcus Diebel ein positives Fazit aus einem Gespräch mit Vorstandschef Niklas Östberg über die derzeitigen Trends. Seiner Einschätzung nach haben die Papiere beträchtliches Aufwärtspotenzial. CTS Eventim bekam durch eine Erstbewertung der UBS neuen Rückenwind. „Die Show kann weitergehen“, titelte Analyst Olivier Calvet in seiner Kaufempfehlung für den Eventveranstalter und Tickethändler wegen weiterhin begehrter Veranstaltungen. Traton überzeugte Anleger mit kräftigen Zuwächsen in Lateinamerika. Diese haben der VW-Nutzfahrzeugtochter im abgelaufenen Jahr zu einem beinahe stabilen Lkw- und Bus-Absatz verholfen.
Der neue Zoll-Optimismus stützte am Dienstag auch den unter Druck geratenen Euro. Die Gemeinschaftswährung zog um bis zu 0,3% auf 1,0277 Dollar an. Auch der Anleihemarkt erholte sich leicht. Im Gegenzug zogen sich die Renditen von Anleihen der Euro-Zone von ihren Mehrmonatshochs zurück. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe, der Benchmark für die Euro-Zone, fiel um einen halben Basispunkt auf 2,586%.