Märkte am Mittag

Dax markiert Rekord – Gold erreicht ebenfalls Allzeithoch

Der Dax erreicht Rekord dank festerer Wall Street und positiver Unternehmensbilanzen. Siemens Healthineers glänzt mit einem Kursplus von 6,3 % und ist größter Dax-Gewinner. Gold ist als sicherer Hafen gefragt.

Dax markiert Rekord – Gold erreicht ebenfalls Allzeithoch

Rekordstimmung herrscht am deutschen Aktienmarkt. Gestützt von einer festeren Verfassung der Wall Street und ermutigenden Firmenbilanzen kann der Dax neue Höhen erklimmen. Bis auf 21.807 Zähler kletterte der Dax am Vormittag. Aktuell liegt der Leitindex bei 21.781 Punkten und damit 0,9% im Plus. Das bisherige Hoch war bei 21.800 Zählern und wurde am 31. Januar erreicht. „Der Dax steckt die Zoll-Turbulenzen bislang gut weg“, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. „Anlegerinnen und Anleger bleiben zwar investiert, sind aber deutlich vorsichtiger geworden.“ Experten zufolge hofften Investoren, dass Verhandlungen zwischen den USA und den betroffenen Ländern einen Handelskrieg noch abwenden können.

Bei den Einzelwerten hoben die Aktien von Siemens Healthineers ab. Mit einem Plus von um 6,3 % sind die Papiere aktuell der größte Gewinner im Dax. Der Medizintechnik-Konzern ist trotz einer anhaltend mauen Nachfrage aus China besser in sein Geschäftsjahr gestartet als von Analysten erwartet. Das treibt den Kurs an.

Unsicherheiten durch Trump

Gold setzte ebenfalls den Rekordlauf fort. Angetrieben wird die Nachfrage nach dem gelben Metall durch die Unsicherheiten rund um die Wirtschafts- bzw. Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump. Anleger befürchten, dass es zu einer Eskalation des Handelskrieges kommen könnte und steuern deshalb die sicheren Häfen an, wozu auch Gold gehört. Der Preis für die Feinunze kletterte bis auf 2.882 Dollar und damit auf Rekordhoch. Später setzte sich der Preis aber wieder vom Hoch ab und notiert aktuell mit 2.857 Dollar (-0,3%). Experten rechnen aber damit, dass es aufgrund der Unsicherheiten rund um Trumps Zollpolitik durchaus zu einem Anstieg des Goldpreises auf 3.000 Dollar kommen könnte.

Im Blick haben die Anleger an den Finanzmärkten auch die für heute angesetzte Zinssitzung der Bank of England (BoE). Von Reuters befragte Experten erwarten, dass die britischen Währungshüter den geldpolitischen Schlüsselsatz um einen Viertelprozentpunkt auf 4,50% nach unten setzen werden.

EZB noch nicht am Ziel

Im Blick haben die Anleger aber auch die Europäische Zentralbank (EZB) und ihr weiteres Vorgehen in Sachen Leitzinsen. Laut Notenbank-Direktor Piero Cipollone ist die EZB mit ihrem Zinssenkungskurs noch nicht am Ziel. Sie müsse auf ihrem Weg allerdings mit großer Umsicht vorangehen, sagte das Mitglied des sechsköpfigen Führungsteams der EZB in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. „Wir stimmen alle darin überein, dass es noch Spielraum gibt, die Zinsen nach unten hin anzupassen“, sagte Cipollone. „Aber wir müssen extrem vorsichtig sein“, fügte er hinzu. Er wolle in die Zinssitzung im März mit einer offenen Einstellung gehen, die neuen Wirtschaftsprognosen sehen und hereinkommende Daten verarbeiten.

Das nächste Zinstreffen der Währungshüter findet am 5. und 6. März. Zu der Sitzung werden den Währungshütern dann auch neue Wirtschaftsprojektionen der Notenbank-Volkswirte vorliegen, die bei den Zinsentscheidungen stets eine wichtige Rolle spielen. An den Zinsmärkten war die zehnjährige Bundrendite mit 2,37% aber praktisch auf dem Niveau des Vorabends, als 2,36% gesehen wurden.

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