Märkte am Mittag

Dax rutscht ab – Ölpreis deutlich unter Druck –Sichere Häfen sind gefragt

Die europäischen Aktien sind am Mittwoch wieder unter Druck geraten. Der Dax fällt unter 20.000 Punkte zurück. Der Ölpreis sackt kräftig ab. Anleger sorgen sich vor einer Rezession.

Dax rutscht ab – Ölpreis deutlich unter Druck –Sichere Häfen sind gefragt

Die europäischen Aktienmärkte aber auch andere risikobehaftete Assets gehen zur Wochenmitte nach einer eintägigen Unterbrechung wieder auf Tauchstation. Der Dax notiert mittags bei 19.667 Zählern und ist damit mit 3% in der Minuszone. Das vorläufige Tagestief des deutschen Leitindex ist bei 19.554 Punkten. Damit ist der Dax wieder unter die Marke von 20.000 Zählern abgerutscht, die er am Tag zuvor noch verteidigt hatte. Der Euro Stoxx 50 Index fällt ebenfalls zurück und liegt aktuell bei 4.635 Punkten mit 2,9% im Minus. Auch asiatische Märkte waren schon unter Druck geraten. Im Minus schloss etwa der Nikkei.

Angst vor Rezession

Für Belastung an den Märkten sorgt weiter der ausufernde Handelskrieg und die diesbezüglichen künftigen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Anleger sorgen sich, dass es global zu einer Rezession kommen könnte. Im Handelskrieg zwischen den USA und China treiben beide Seiten derzeit die Zölle weiter nach oben. China ließ am Dienstag eine von US-Präsident Donald Trump gesetzte Frist zur Rücknahme von Gegenzöllen verstreichen. Somit belegen die USA China insgesamt mit zusätzlichen Abgaben von 104%. Während China hart blieb, haben fast 70 Staaten laut dem Präsidialamt Verhandlungen angeboten.

Erneute Zollandrohungen von  Trump gegen die Pharmaindustrie setzen die Branche an der Börse unter Druck. Der europäische Pharma-Index sackt um 5,2% ab. Das ist der niedrigste Stand seit rund zweieinhalb Jahren. Die Aktien des französischen Pharmakonzerns Sanofi brechen um 5,7% ein.  Bei Bayer ist es ein Minus von 3%. Bei Merck ist es ein Abschlag von 3,2%. In der Schweiz gehen die Titel von Roche 6,1% in die Knie, Novartis fallen sogar um fast 7%. Zuvor hatten bereits die Aktien von indischen Pharmaunternehmen deutliche Einbußen verzeichnet. Indien ist ein wichtiger Medikamentenhersteller, etwa ein Drittel der Exporte gehen in die USA.

Verluste von mehr als 4 Prozent

Kräftiger unter Druck gerät erneut auch der Brent-Ölpreis. Für ein Fass der Nordseesorte müssen mittags derzeit noch 60,26 Dollar bezahlt werden und damit 4,1% weniger als tags zuvor. Auch US-Leichtöl WTI sackt kräftig ab. 56,90 Dollar sind es aktuell noch für ein Barrel (159 Liter) und damit 4,5% weniger als am Dienstag. 

Gefragt sind die sicheren Häfen. So legt der Goldpreis zu. 3.045 Dollar müssen mittags für die Feinunze des gelben Metalls bezahlt werden und damit 2,1% mehr als am Dienstag. Die zehnjährige Bundrendite fällt bis auf 2,59% nach 2,63% am Vorabend. Am kurzen Ende der Bundkurve greifen die Anleger stärker zu, so dass die zweijährige Bundrendite auf ein vorläufiges Tagestief von 1,76% fällt nach 1,86% am Vortag. Aktuell sind es um die 1,78%.

Zur Schwäche neigt der Greenback. Der Euro kostet mittags 1,1042 Dollar und damit 0,8% mehr als am Vorabend. Der Euro hatte sich zuvor schon bis auf 1,1089 Dollar befestigt.

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