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Dax startet mit Gewinnen in die Woche

Nach den am Wochenende verkündeten Ausnahmen bei US-Zöllen legten Tech-Werte am Montag auch in Deutschland zu. Doch noch eine zweite Branche profitierte.

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Tech- und Banken-Titel fester – Argentinischer Peso bricht ein

tom Frankfurt

Die deutschen Aktienindizes sind mit Aufschlägen in die Handelswoche gestartet. Angetrieben von Entspannungssignalen der USA im globalen Zollkonflikt legte der deutsche Leitindex bis zum Abend 2,9% auf 20.956 Zähler zu. Auch MDax und Euro Stoxx 50 verbuchten ein ordentliches Plus.

Die Erholung nach den jüngsten Börsenturbulenzen wurde dadurch angeschoben, dass elektronische Geräte wie Smartphones und Computer zumindest vorerst von den verschärften Zollbestimmungen der USA verschont bleiben. Allerdings betonte US-Handelsminister Howard Lutnick, dass es sich dabei lediglich um vorübergehende Erleichterungen handle und neue Zölle auf genau diese Produktgruppen bereits in Vorbereitung seien. US-Präsident Donald Trump werde in Kürze neue Sonderzölle im Bereich der Halbleiterindustrie ankündigen. Der Republikaner betonte, in der Sache sei „eine gewisse Flexibilität“ erforderlich.

Auch wenn diese Ausnahme nur vorübergehend ist, sorgte sie für ein gewisses Aufatmen. In den USA zogen etwa die Papiere von Apple, die ihre Geräte größtenteils in Asien herstellen lassen, deutlich an. Hierzulande setzte der zuletzt schwächelnde Tech-Sektor zu einem Erholungsversuch an. Es profitierten vor allem Halbleiter-Aktien. Im Dax zählte Infineon zu den größten Gewinnern, im MDax zeigten sich Aixtron verbessert, im SDax zogen die Papiere von Suss Microtec, Siltronic und Elmos deutlich an.

Banken-Titel ziehen an

Neben Tech waren Banken-Titel ein Profiteur des zumindest teilweise entschärften Zoll-Streits. Anleger hoffen, dass ein möglicher Konjunkturabschwung nun weniger drastisch als befürchtet ausfällt. Banken profitieren von einer laufenden Konjunktur vor allem in ihrem Kreditgeschäft. Die Papiere der Deutschen Bank gewannen an der Dax-Spitze deutlich über 4%. Auch die Titel der Commerzbank zählten am Montag im Dax zu den Gewinnern.

Zu den Verlierern zählte am Montag die Aktie von Salzgitter. Anleger quittierten die abgeblasene Übernahme durch ein Konsortium mit einem Verlust von zeitweise über 3%. Seit Jahresbeginn verzeichnen die Anteilsscheine allerdings immer noch ein Kursplus von satten 49%.

Peso bricht ein

Die anhaltende Nervosität der Anleger zeigte sich am Devisenmarkt. Der Dollar-Index rutschte um knapp 1% ab und lag mit 99,35 Punkten auf dem tiefsten Stand seit April 2022. Der argentinische Peso ist am Montag um 9% eingebrochen. Zuvor hatte die Regierung die Devisen- und Kapitalkontrollen gelockert, nachdem sie sich ein Kreditprogramm von 20 Mrd. Dollar vom IWF gesichert hat. Die Kurse von Aktien und Anleihen legten in Benos Aires merklich zu. Das neue Wechselkursregime erlaubt dem Peso, innerhalb einer Bandbreite von 1.000 und 1.400 je Dollar frei zu schwanken. 

Die Rendite der zehnjährigen US-Bonds stoppte zwar ihren rasanten Anstieg und fiel am Montag auf 4,446% nach 4,490% am Freitag. Dennoch lag sie nahe ihrem Dreieinhalbwochenwoch. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe Italiens ist zum Wochenauftakt von 3,81% auf 3,69% gefallen. Der Grund für die verbesserte Stimmung war die Rating-Anhebung durch Standard & Poor’s. Die Agentur stufte Italien um einen Notch von BBB auf BBB+ hoch. Der Goldpreis unterbrach seine Rally, doch mit rund 3.225 Dollar je Feinunze lag er am Montag nur knapp unter seinem jüngsten Rekordhoch.