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Energiekrise drückt Dax

Die Verschärfung der Energiekrise hat zu einem Absturz am Aktienmarkt geführt: Der Dax verlor 2,3 Prozent, der MDax 3,6 Prozent.

Energiekrise drückt Dax

wrü Frankfurt

Die jüngste Verschärfung der Gaskrise sowie neuerliche Inflations- und Zinssorgen haben die europäischen Aktienmärkte zum Wochenbeginn massiv belastet. So hat die Ankündigung der Unterbrechung von Gaslieferungen über Nord Stream 1 für drei Tage ab Ende August zu einem deutlichen Anstieg des Gaspreises geführt. Zudem schließt die Bundesbank zweistellige Inflationsraten nicht aus. Und Bundesbankpräsident Joachim Nagel hält eine Rezession, wenn sich die Energiekrise zuspitzt, im Winter für wahrscheinlich. Die Konjunktur schmiert also ab, und aufgrund der hohen Teuerungsraten dürften die Notenbanken weiter ihre Leitzinsen erhöhen. Dies sind natürlich alles schlechte Botschaften für Aktien. Der Dax verlor 2,3% auf 13231 Punkte und der MDax 3,6% auf 26010 Zähler. Der Euro Stoxx 50 gab 1,9% auf 3658 Punkte ab.

Nach Meinung von Sentix-Analyst Patrick Hussy ist der Stimmungseinbruch für europäische Aktien am aktuellen Rand durchaus vergleichbar mit dem im Jahr 2008. „Bleiben die Parallelen intakt, könnte der Aktienmarkt nur noch wenige Tage Schonfrist haben, bevor er endgültig nach unten dreht“, erklärt Hussy. 2008 habe die Lehman-Insolvenz zu einem dynamischen Absturz geführt. „Dieses Mal könnte der Energie-Komplex die entsprechenden Horrornachrichten liefern.“

Fresenius profitierte vom Wechsel an der Vorstandsspitze. Für Stephan Sturm wird ab 1. Oktober Michael Sen neuer CEO. Die Fresenius-Aktie gewann 3,6% auf 25,50 Euro. Fresenius Medical Care legten 0,1% auf 36,18 Euro zu.

Weniger positiv als bei Fresenius wurde hingegen der Wechsel an der Vorstandsspitze von Adidas aufgenommen. Bei dem Sportartikelkonzern wird CEO Kasper Rorsted 2023 aus seinem Amt ausscheiden. Die Suche nach einem Nachfolger laufe. Diese Nachricht sei natürlich mit Unsicherheiten verbunden, stehe doch der Nachfolger noch nicht fest, merkten Marktteilnehmer an. Adidas verloren 5,2% auf 156,98 Euro.

Unter den Standardwerten gaben angesichts der Energiekrise vor allem zyklische Titel nach. So verloren im Automobilsektor die im Dax vertretenen Porsche-Vorzüge 4,4% auf 64,76 Euro, Volkswagen-Vorzüge 4,4% auf 139,40 Euro und Mercedes-Benz Group 3,8% auf 55,91 Euro. Zudem sackten im besonders energieabhängigen Chemiesektor Covestro um 6,8% auf 29,33 Euro, BASF um 4,3% auf 41,18 Euro und Lanxess um 6,6% auf 31,92 Euro ab. Uniper fielen weiter um 7,7% auf 5,98 Euro. Delivery Hero verbilligten sich um 7,1% auf 47,07 Euro.