Finanzmärkte

Entspannung bei Aktien und Rohstoffen

Nach den Turbulenzen am Vortag war vor dem Wochenende Entspannung an den Märkten angesagt. Aktien erholten sich deutlich, die Preise für Energierohstoffe gaben nach.

Entspannung bei Aktien und Rohstoffen

ku Frankfurt

Nach den Schockwellen des Vortags an den internationalen Finanzmärkten ist am Freitag trotz der sich eher noch verschärfenden Kampfhandlungen in der Ukraine Entspannung eingekehrt. Dazu trug bei, dass westliche Staaten auf Sanktionen gegen Russland, die den Energiesektor betreffen, bislang verzichten. Zudem bekundeten am Freitagnachmittag sowohl die russische als auch die ukrainische Seite Verhandlungsbereitschaft.

Der Dax kletterte daraufhin um 3,7% auf 14567 Punkte, Der Euro Stoxx50 befestigte sich um 3,6% auf 3966 Zähler. Mit Blick auf die nach wie vor und wohl auch längerfristig hohen Energiepreise zeigten sich die Aktien der Versorger fest. Es kamen zudem Spekulationen auf, gemäß denen die Laufzeiten deutscher Kohlekraftwerke angesichts der Energieknappheit verlängert werden könnten. RWE verteuerten sich um 6,1% auf 40 Euro. Uniper verzeichneten sogar einen Kurssprung von 6,3% auf 30,43 Euro. Die Aktie war am Vortag für die Beteiligung des Unternehmens an der deutsch-russischen Gaspipeline Nord Stream 2, die wohl nicht in Betrieb gehen wird, am Markt stark abgestraft worden.

Noch auffälliger war die Entwicklung an den Energiemärkten. Am europäischen Spotmarkt verbilligte sich Erdgas zur Lieferung im März am niederländischen Übergabepunkt TTF um 32% auf 90,20 Euro je Megawattstunde. Nach wie vor steht für die europäischen Staaten nicht auf der Agenda, dass russische Banken aus dem internationalen Zahlungsnetzwerk Swift ausgeschlossen werden könnten. Damit dürfte die Bezahlung für russische Energielieferungen weiter möglich sein. Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude fiel wieder deutlich unter die Marke von 100 Dollar je Barrel. Am Abend wurde die Sorte zu 97,14 Dollar gehandelt. Am Vortag war Ölpreis bis auf fast 106 Dollar geklettert. In Washington teilte das Weiße Haus mit, man strebe gemeinsam mit verbündeten Ländern an, Öl aus den strategischen Reserven auf den Markt zu werfen, um so für einen niedrigeren Ölpreis zu sorgen. Die hohen Energiepreise und die hohe Inflation vermindern die Chancen der Demokratischen Partei von Präsident Joe Biden bei den anstehenden Kongresswahlen in den USA.

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