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Finanzwerte im Aufwind

Nach der Leitzinserhöhung der EZB haben Finanzwerte am Donnerstag deutlich zugelegt. Immobilienaktien gerieten dagegen unter Druck.

Finanzwerte im Aufwind

ck Frankfurt

Nach der mit 0,75 Prozentpunkten bislang höchsten Leitzinsanhebung der Europäischen Zentralbank haben die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag nachgegeben. Der Dax, der zuvor bis auf 13008 Zähler zugelegt hatte, fiel bis auf 12689 Punkte zurück, erholte sich anschließend aber wieder, als die zunächst schwächere Wall Street drehte. Zum Handelsende lag der Dax mit einem Minus von 0,1% bei 12904 Zählern, der Euro Stoxx 50 stieg um 0,3% auf 3512 Punkte.

Finanztitel reagierten auf die Leitzinsanhebung positiv. Deutsche Bank waren mit einem Gewinn von 5,6% Spitzenreiter im Dax, gefolgt von Hannover Rück (2,1%) und Munich Re (2%) auf den Rängen 2 und 3 der Indexgewinnerliste. Allianz stiegen um 0,7%. Commerzbank befestigten sich um 5,4% und waren damit der Tagesgewinner im MDax. Immobilienwerte wiederum reagierten negativ. Vonovia fielen bis auf 25,35 Euro und damit auf den niedrigsten Stand seit dem Februar 2016, um als zweitschwächster Dax-Titel mit einem Minus von 3,1% bei 25,72 Euro zu schließen. Im MDax waren TAG Immobilien mit einem Verlust von 3,7% der drittschwächste Titel, LEG Immobilien gaben um 3,3% nach.

Studien stützen Bayer

Nach einem Tief von 50,22 Euro stiegen Bayer am Nachmittag bis auf 52 Euro, ehe sie mit einem Plus von 1,7% bei 51,91 Euro schlossen. Grund war die Mitteilung über ein Augenmedikament, für das zwei Phase-III-Studien positive Ergebnisse gezeigt haben. ProSieben verloren 3% auf 7,31 Euro. Die Aktie wurde von Morgan Stanley mit einem von 8 auf 7 Euro gesenkten Kursziel von „Equal-weight“ auf „Underweight“ zurückgestuft.

In London sackten Associated British Foods um 7,6% ab. Unter Hinweis auf die hohen Energie- und Rohstoffpreise, höhere Lohnkosten, die den Konsum belastende Inflation und ungünstige Wechselkurse erklärte das Unternehmen, dass sein bereinigtes operatives Ergebnis im kommenden Geschäftsjahr wahrscheinlich niedriger als im auslaufenden Jahr ausfallen wird. Für die Bekleidungseinzelhandelstochter Primark erwartet das Unternehmen eine rückläufige Marge. Es kündigte Kostensenkungsmaßnahmen an und erklärte, „Optionen“ für das nicht gut laufende Primark-Geschäft in Deutschland zu prüfen. Der Bekleidungseinzelhandelssektor litt auch unter einem die Erwartungen verfehlenden Quartalsbericht der American Eagle Outfitters. Inditex verloren 1,7%, H&M gaben um 1,5% nach. Darktrace brachen um 34,5% ein. Der Cybersecurity-Spezialist teilte mit, dass der Private-Equity-Investor Thoma Bravo von einem Übernahmegebot für das Unternehmen absieht.