Förderdiskussion bremst Ölmarkt-Rally aus
xaw Frankfurt
Angesichts von Signalen einer Produktionssteigerung des erweiterten Kartells Opec plus hat sich die Rally am Ölmarkt etwas abgekühlt. Die Notierung der führenden Nordseesorte Brent Crude schwankte am Donnerstag im Handelsverlauf um ihr Vortagesniveau, am Abend lag sie mit einem Plus von 0,4% auf 75,51 Dollar pro Barrel. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate wurde um 0,4% befestigt zu 73,37 Dollar gehandelt.
Die Minister der Opec-Staaten und verbündeter Nationen wie Russland tagen am kommenden Donnerstag. Der Druck auf die Allianz, die Förderung nach den coronabedingten Kürzungen der vergangenen Monate stärker anzukurbeln, ist angesichts einer sich abzeichnenden Unterversorgung am Weltmarkt zuletzt gestiegen.
Der Goldpreis verharrte unter der Marke von 1800 Dollar, am Abend notierte die Feinunze gegenüber dem Vortag nahezu unverändert auf 1779 Dollar. Analysten verweisen auf die Zinsdebatte in den USA. Während Fed-Chef Jerome Powell zuletzt seine Haltung bekräftigt hatte, bei den jüngsten Inflationsanstiegen handle es sich um ein vorübergehendes Phänomen, geht eine wachsende Zahl hochrangiger Notenbanker von einer Zinserhöhung ab 2022 aus.
Während Inflationsanstiege Gold grundsätzlich zugutekommen, belastet die Aussicht auf eine restriktivere Geldpolitik den Preis des Edelmetalls, da in deren Folge üblicherweise die Anleiherenditen steigen und Bonds somit zu einer attraktiveren Anlagealternative werden. Die Unsicherheit hinsichtlich künftiger Fed-Maßnahmen dürfte Gold nach Ansicht der Commerzbank vorerst in Schach halten. Sollten die am Freitag zu veröffentlichenden US-Inflationsdaten die Erwartungen deutlich übertreffen, sei auch ein weiteres Abrutschen des Goldpreises möglich.