Finanzmärkte

Spekulationen um BASF treiben Aktie an

Vor dem Treffen der Fed zeigten sich die deutschen Aktienindizes kaum verändert. Gewinner gab es dennoch. Neben dem Chemieriesen zählten ein Autobauer und ein Geldhaus dazu.

Spekulationen um BASF treiben Aktie an

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Indizes vor Fed-Entscheid wenig bewegt – Commerzbank-Titel legen weiter zu

tom/kjo Frankfurt

Am letzten Handelstag vor dem Entscheid der Fed haben sich die deutschen Aktienmärkte wenig bewegt gezeigt. Der deutsche Leitindex notierte am Abend bei 18.711 Zählern minimal leichter (-0,1%). Das Rekordhoch bei 18.991 Punkten bleibt damit in Sichtweite. Auch der MDax notierte kaum verändert bei 25.790 Zählern. Der Euro Stoxx 50 gab um 0,5% auf 4.838 Punkte nach.

Erst nach dem Handelsschluss in Europa kamen am Abend die Notenbanker der Fed zusammen. Ein Vollzug der Zinswende in den USA galt an den Märkten als gesichert. Offen hingegen blieb, ob die Währungshüter es bei einem kleinen Zinsschritt von 25 Basispunkten belassen oder sogar zu einem großen Schritt greifen und den Leitzins um 50 Basispunkte absenken. Der Entscheid der Fed dürfte den Aktienmärkten in den nächsten Tagen und Wochen die Richtung vorgeben.

Gerüchte um BASF-Umbau

Bei den Einzelwerten war am Mittwoch der unter Druck stehende weltgrößte Chemiekonzern BASF einer der Gewinner im Dax. Das Unternehmen will Kreisen zufolge an seinem Kapitalmarkttag in der kommenden Woche einen weitreichenden Umbau ankündigen. Dabei gehe es um die Zukunft der Geschäfte im Bereich Agrarchemie und Beschichtungen, der auf einen möglichen Börsengang in einigen Jahren vorbereitet werden soll, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet. Zum Batteriegeschäft soll es auf dem Kapitalmarkttag ebenfalls Aussagen geben. Die Aktie stieg um 2,4% auf 45,44 Euro.

Zulegen konnte erneut auch die Aktie der Commerzbank. Das zweitgrößte deutsche Geldhaus erwägt Insidern zufolge, Finanzchefin Bettina Orlopp mit der Leitung der Gespräche mit der italienischen Unicredit zu beauftragen. Bei einem Zusammenschluss könnte ein Bank-Riese mit einem Marktwert von fast 74 Mrd. Euro entstehen. Das Management der Commerzbank sei allerdings nach wie vor gegen eine Übernahme durch die italienische Großbank, sagte eine mit der Situation vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Die Aussicht auf eine Übernahme durch die Mailänder hat die Commerzbank-Aktie schon um mehr als 25% in die Höhe getrieben. Am Mittwoch ging es um weitere 1,5% auf 15,76 Euro nach oben.

BMW legen zu

Auch BMW zählten zu den Gewinnern im Dax. Die Citigroup hat ihre Verkaufsempfehlung für die Aktien gestrichen. Nach der jüngsten Gewinnwarnung von BMW seien die Erwartungen an den Autobauer nun sehr niedrig, lautete die Begründung. Die Papiere legten daraufhin um 2,2% auf 74,52 Euro zu.

Im SDax weiteten Ionos-Titel (-3,4% auf 21,55 Euro) ihre Vortagesverluste aus. Der Verkauf eines Aktienpakets durch den Finanzinvestor Warburg Pincus lastete auf dem Kurs des Anbieters von Internetanschlüssen.

Meyer Burger unter Druck

Deutliche Abschläge gab es in Zürich, wo die Papiere des Schweizer Solarkonzerns Meyer Burger um 10,3% auf 1,72 Franken einbrachen. Meyer Burger will mit einem neuen Konzernchef, Restrukturierungen und dem Verkauf von Randbereichen wieder auf Kurs kommen. An der Börse in Mailand ging es für die Campari-Aktie um 7,2% auf 7 Euro nach unten. Konzernchef Matteo Fantacchiotti trete aus persönlichen Gründen mit sofortiger Wirkung zurück, teilte der italienische Spirituosenkonzern mit. Der Manager hatte den Posten erst im April übernommen.

Am Ölmarkt ging es nach drei Tagen mit Zuwächsen nach unten. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die US-Sorte WTI verbilligten sich um jeweils mehr als anderthalb Prozent auf 72,54 bzw. 69,96 Dollar je Fass. Hintergrund sei ein Anstieg der US-Rohölvorräte, sagte Ole Hansen, Manager beim dänischen Online-Broker Saxo Bank. Dies überwiege die Sorgen über die Spannungen in Nahost.

Unterdessen hat die Deutsche Finanzagentur bekannt gegeben, dass die Emissionsplanung des Bundes im vierten Quartal 2024 gegenüber der im Dezember 2023 veröffentlichten Jahresvorausschau wie folgt angepasst wird: Die für den 5. November angekündigte Emission eines grünen Bundeswertpapiers entfällt. Für dieses Jahr sei die Begebung von grünen Bundeswertpapieren im Gesamtvolumen von 17 Mrd. Euro bis 19 Mrd. Euro geplant, dies werde mit der Begebung am 8. Oktober 2024 erreicht.

Am Geldmarkt würden 2 Mrd. Euro weniger aufgenommen als im Dezember 2023 bekanntgegeben. Das Volumen der am 21. Oktober 2024 und 11. November 2024 geplanten Aufstockungen von unverzinslichen Schatzanweisungen mit elfmonatiger Restlaufzeit werde dabei um jeweils 1 Mrd. Euro auf je 2 Mrd. Euro reduziert.