Türkische Lira auf weiterem Allzeittief
ku Frankfurt
Die türkische Währung ist am Freitag auf ein weiteres Rekordtief gefallen. Sie gab bis auf 9,66 Lira je Dollar nach. Am Abend wurde sie dann zu 9,61 Lira je Dollar gehandelt, dies entsprach einem Minus von 0,8% gegenüber Vortag. Die türkische Zentralbank hatte den Leitzins am Vortag auf Druck von Präsident Recep Tayyip Erdogan um 200 Basispunkte auf 16% gesenkt, nachdem es bereits im September eine Kürzung um 100 Basispunkte gegeben hatte. Daraufhin hatte die Lira am Donnerstag bereits um 3,4% nachgegeben. Im bisherigen Jahresverlauf ergibt sich ein Verlust gegenüber dem Dollar um 23%. Erwartet wird, dass durch die Zinssenkungen Inflation importiert wird und die Geldentwertung aus dem Ruder läuft. Die Ökonomen der US-Bank J.P. Morgan gehen davon aus, dass die Inflationsrate zum Jahresende auf 19,9% steigen wird.
Die russische Währung hat hingegen vor dem Wochenende kräftig zugelegt. Sie kletterte bis auf 70,4075 Rubel je Dollar und damit auf den höchsten Stand seit Juni vergangenen Jahres. Die russische Zentralbank hat ihren Leitzins stärker als erwartet um 75 Basispunkte auf 7,5% erhöht. Dies war bereits die sechste Anhebung in diesem Jahr. Sie bekämpft damit die höchste Inflation seit Anfang 2016. Gemäß der Prognose der Zentralbank soll die Geldentwertung zum Jahresende bei 7,4 bis 7,9% liegen, was sich mit einer Zielgröße von lediglich 4% vergleicht. Bislang war die Notenbank von lediglich 5,7 bis 6,2% Geldentwertung ausgegangen. Für das kommende Jahr wird allerdings eine Normalisierung der Inflation auf 4 bis 4,5% vorausgesagt.
Bei der Kryptowährung Bitcoin setzten sich die Gewinnmitnahmen fort. Der Kurs ermäßigte sich um 4% auf 61454 Dollar, nachdem als Reaktion auf die erste Zulassung eines ETF auf Bitcoin in den USA ein Rekordhoch von 67016,50 Dollar erreicht worden war. In den USA ist derweil ein zweiter ETF zugelassen worden.
Der Dax hat sich um 0,5% auf 15543 Punkte befestigt. Der Euro Stoxx 50 legte um 0,9% auf 4191 Zähler zu. Es stützten Stimmungsdaten der Industrie sowie positive Signale vom chinesischen Immobilienkonzern Evergrande, der eine Zahlung auf Dollaranleihen leistete.