Aktienmarkt

Volatilität nimmt zu

Der Dax hat am Dienstag unter der Regulierungsoffensive Pekings gegen einheimische Tech-Unternehmen gelitten. Derweil zieht die Volatilität am Gesamtmarkt an.

Volatilität nimmt zu

xaw Frankfurt

Europas Aktienmärkte haben nach einem schwachen Wochenstart auch am Dienstag Rücksetzer hingelegt. Der Dax gab um 0,6% auf 15519 Punkte nach, der Euro Stoxx 50 verlor 0,9% auf 4065 Zähler.

Die Regulierungsoffensive Pekings gegen chinesische Tech-Unternehmen belastete die Stimmung am Gesamtmarkt. Die Strategen des Assetmanagers BlackRock verweisen zudem darauf, dass die Volatilität angesichts neuer Virussorgen, der stark exponierten Positionierung vieler Investoren und der geringeren Handelsumsätze in den Sommermonaten derzeit ansteige.

Zudem richtet sich der Fokus der Marktteilnehmer auf die Fed, deren Spitze am Mittwoch tagt. Zwar erwarten Ökonomen und Marktstrategen noch keine Trendwende hin zu einer restriktiveren Geldpolitik, aber fortgesetzte Diskussionen innerhalb des Offenmarktausschusses über eine Abkehr vom bisherigen ultralockeren Kurs. Angesichts der Unsicherheit bezüglich des Vorgehens der Notenbank trübte sich auch die Stimmung an der Wall Street im frühen Handel ein, was Europas Börsen zusätzlich belastete.

Unter den 30 Einzelwerten im Dax beendeten 22 den Handel mit Kursverlusten, das Schlusslicht bildeten Delivery Hero mit einem Rücksetzer um 3,1% auf 123,80 Euro. Schwach zeigten sich auch die Aktien der Autobauer und Zulieferer: Continental gaben um 1,7% auf 114,46 Euro nach und profitierten somit nicht von einem erhöhten Ausblick des Reifenherstellers Michelin – im Gegenteil waren die Aussagen des französischen Konkurrenten zu Marktanteilsgewinnen laut Beobachtern hinderlich. Daimler und BMW verloren je 1,9% auf 74,01 und 83,88 Euro, während Volkswagen-Vorzüge um 2,1% auf 202,50 Euro nachgaben. Die Niedersachsen befinden sich laut Insiderberichten bei der Übernahme des Autovermieters Europcar in fortgeschrittenen Gesprächen mit den mehrheitlich beteiligten Hedgefonds. Die Europcar-Aktie schloss in Paris um 3,7% verbessert auf rund 49 Cent.

Heftige Kursausschläge gab es unter den Nebenwerten. Dürr führten den MDax mit einem Plus von 10% auf 39,28 Euro an. Der Maschinen- und Anlagenbauer erhöhte angesichts eines stark anziehenden Geschäfts die Prognosen für das Gesamtjahr. Die Analysten von Warburg Research haben das Kursziel für Dürr von 35 auf 43 Euro erhöht und empfehlen die Aktie zum Kauf.

Dagegen sackten Morphosys am unteren Ende des Mid-Cap-Index um 9,3% auf 45,31 Euro ab und markierten im Verlauf den niedrigsten Stand seit Ende 2016. Die Aktie des Biotech-Unternehmens litt unter der am Vortag gesenkten Umsatzprognose sowie einer Analyse der Commerzbank, die den Titel von „Kaufen“ auf „Halten“ herunterstufte.

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