Märkte am Mittag

Rally geht im neuen Börsen­jahr weiter

Nach einem starken Jahresauftakt bleibt die Stimmung an den Aktienmärkten auch am Dienstag gut. Insbesondere Luftfahrtwerte sind derzeit bei den Anlegern gefragt.

Rally geht im neuen Börsen­jahr weiter

Gewinne im Dax – Die Anleger am deutschen Aktienmarkt sind auch am zweiten Handelstag des neuen Jahres zuversichtlich geblieben. Der Leitindex Dax knüpfte am Dienstag an seine deutlichen Vortagesgewinne an und legte bis zum Mittag um 0,58% auf 16.114 Punkte zu.

Zu Wochenbeginn hatte der Dax erstmals seit den Höchstständen vom November wieder über 16.000 Zählern geschlossen. Marktteilnehmer begründen die gute Stimmung mit der Aussicht, dass die neue Coronavirus-Variante Omikron die weltweite Konjunktur nicht stärker in Mitleidenschaft ziehen dürfte.

„Je mehr Daten zur Verfügung stehen, desto mehr zeichnet sich ab, dass Omikron zwar sehr ansteckend ist, aber keine entsprechend hohen Krankenhauseinweisungen zur Folge hat“, schrieb Analyst Jeffrey Halley vom Handelshaus Oanda. Das Gegenteil scheine vielmehr der Fall zu sein, eine Erholung der weltweiten Konjunktur scheine folglich nicht in Gefahr.

Die Aktienmarktstrategen der US-Bank JPMorgan trauen den Börsen eine Fortsetzung ihres zuletzt starken Laufes zu. Das Konjunkturumfeld bleibe positiv und mit Blick auf Chinas Wirtschaft stünden die Zeichen auf Besserung, erklärten die Analysten um Mislav Matejka. Die Experten sehen zudem Anzeichen einer Entspannung bei den globalen Lieferkettenengpässen sowie eines nachlassenden Drucks durch hohe Energiekosten.

Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,61% auf 35.706 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,94%.

Derweil blieben Luftfahrtwerte wie schon am Montag gefragt. So zogen Lufthansa an der MDax-Spitze um 3,9 und Fraport um 3,8% an. Marktteilnehmer verwiesen auf die jüngsten Studiendaten, wonach das Risiko schwerer Krankheitsverläufe mit Omikron geringer ist als bei der Delta-Variante. Zudem lockerte die Bundesregierung die wegen der starken Ausbreitung der Omikron-Variante verhängten Einreisebeschränkungen für Großbritannien, Südafrika und andere Länder.

Die Entspannungssignale mit Blick auf Omikron hingegen belasteten Aktien aus den Corona-Gewinnerbranchen wie etwa die Papiere von Lieferdiensten. So knickten unter den größten Dax-Verlierern Delivery Hero um 3 und Hellofresh um 7,5% ein. Die Menschen bestellen zwar weiterhin fleißig fertige Speisen für daheim, gehen aber auch wieder mehr essen. Investoren schichten insofern vermehrt von Aktien der Corona-Profiteure in andere Sektoren um, die von einem Ende der Pandemie und einer vollständigen Öffnung der Wirtschaft profitieren sollten.

Zudem bewegten Unternehmensmeldungen die Kurse. So erreichte der Leasingspezialist Grenke im vergangenen Jahr beim Neugeschäft nach einem starken vierten Quartal das obere Ende der gesenkten Prognosespanne. Die Aktien zogen im Nebenwerteindex SDax um fast 4% an.

USA: Gewinne – Der erste Handelstag 2022 hat den US-Börsen Gewinne beschert. Allerdings verlief der Auftakt am Montag etwas holprig. Zeitweise bröckelte im frühen Handel das Plus komplett ab und die wichtigsten Indizes tauchten kurz in die Verlustzone, bevor es erneut nach oben ging. Im Blick der Anleger standen zunächst Tesla nach starken Auslieferungszahlen im vierten Quartal. Im späteren Verlauf zogen auch Apple verstärkt Aufmerksamkeit auf sich, denn der Börsenwert des iPhone-Herstellers übersprang erstmals die Marke von drei Billionen US-Dollar. Zum Handelsschluss verbuchte der Dow Jones Industrial ein Plus von 0,68% auf 36 585 Punkte und schloss nur knapp unter seinem kurz zuvor erreichten Tageshoch. Dem bekanntesten Wall-Street-Index fehlen nun keine 100 Punkte mehr, um erneut das Rekordhoch bei knapp unter 36 680 Punkten zu erreichen, auf das er am vorletzten Handelstag des Jahres 2021 geklettert war.

Asien: Uneinheitlich – Die wichtigsten Börsen Asiens haben am Dienstag keine gemeinsame Richtung gefunden. Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss mit einem Plus von 1,8%. Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland fiel zuletzt hingegen um 0,5%. In der Sonderverwaltungsregion Hongkong trat der Hang-Seng-Index unter dem Strich auf der Stelle.

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