BP beglückt trotz Milliardenverlust die Aktionäre
hip London
Der Abschied vom russischen Ölkonzern Rosneft hat BP im Auftaktquartal einen Verlust von gut 20 Mrd. Dollar beschert. Vor einem Jahr hatte der Shell-Rivale noch einen Gewinn von 4,7 Mrd. Dollar gezeigt. „Unsere Entscheidung vom Februar, unsere Beteiligung an Rosneft aufzugeben, hat zu den wesentlichen nicht zahlungswirksamen Belastungen und zu dem Verlust geführt, den wir heute berichtet haben“, sagte CEO Bernard Looney. „Sie hat aber nichts an unserer Strategie, unserem Finanzrahmen oder unseren Erwartungen bei den Ausschüttungen an die Aktionäre geändert.“ BP kündigte an, bis zur Bekanntgabe der Ergebnisse des laufenden Quartals für 2,5 Mrd. Dollar Aktien zurückzukaufen. Die Dividende soll bei 5,46 Cent je Aktie belassen werden. Das bereinigte Ergebnis zu Wiederbeschaffungskosten für die Monate Januar bis März war u. a. dank eines „außerordentlich“ guten Geschäfts im Öl- und Gashandel mit 6,3 (i.V. 2,6) Mrd. Dollar so hoch ausgefallen wie in mehr als einem Jahrzehnt nicht. Analysten hatten im Schnitt nur etwa 4,5 Mrd. Dollar auf der Rechnung. Dazu trug der rasante Anstieg des Ölpreises bei, der seit Jahresbeginn um rund zwei Fünftel in die Höhe geschnellt ist.
Das unerwartet hohe bereinigte Ergebnis führte prompt zu Forderungen nach einer höheren Besteuerung. „Die Argumente für eine einmalige Besteuerung der unerwarteten Gewinne von Öl- und Gasunternehmen (Windfall Tax) lassen sich nicht ignorieren“, schrieb die Labour-Politikerin Rachel Reeves auf Twitter. Vom Wirtschaftsministerium wurden die Forderungen bislang mit der Begründung zurückgewiesen, dass ein solcher Schritt Investitionen in die Energiewende bremsen würde.