OpenAI

Microsoft erwägt üppige Geldspritze für ChatGPT-Macher

Nachdem der Softwarekonzern 2019 bereits 1 Mrd. Dollar in die KI-Firma OpenAI gepumpt hatte, will er sein Investment jetzt noch mal deutlich ausbauen. Laut einem Medienbericht ist Microsoft demnach bereit, für eine umfangreiche Gewinnbeteiligung und Firmenanteile 10 Mrd. Dollar auf den Tisch zu legen.

Microsoft erwägt üppige Geldspritze für ChatGPT-Macher

kro Frankfurt

Der Softwarekonzern Microsoft will den Macher des KI-Chatbots ChatGPT, OpenAI, laut einem Medienbericht enger an sich binden und ist dafür bereit, seine bisherige Investition in die Forschungsfirma zu vervielfachen. Laut der erst im vergangenen Jahr ge­gründeten Nachrichten-Website „Se­mafor“ plane Microsoft demnach, 10 Mrd. Dollar in das Start-up zu investieren, um sich langfristig einen Anteil von 49 % an dem Unternehmen zu sichern. Im Rahmen der Finanzierungsrunde, die Dokumenten zufolge schon Ende 2022 abgeschlossen sein sollte, würde OpenAI mit 29 Mrd. Dollar bewertet werden.

Vergangene Woche hatte bereits das „Wall Street Journal“ berichtet, dass sich die Organisation in Gesprächen mit Wagniskapitalinvestoren befinde, darunter Thrive Capital und Founders Fund, in deren Rahmen OpenAI ebenfalls mit 29 Mrd. Dollar bewertet worden sein soll. Nur wenigen US-Start-ups wird derzeit ein so hoher Wert beigemessen. Gleichzeitig sind die Umsätze von OpenAI noch überschaubar. Für 2023 hofft die Firma auf Erlöse von 200 Mill. Dollar, bis 2024 sollen es etwa 1 Mrd. sein. Das Geld fließt zum Teil aus Lizenzgebühren, die Entwickler für die Nutzung der Software bezahlen müssen. Neben ChatGPT hatte im vergangenen Jahr auch die Veröffentlichung des Bildgenerators von OpenAI, Dall-E2, für Aufsehen in der Tech-Szene gesorgt.

Im Rahmen des Deals, den Microsoft nun eingefädelt haben soll, sei auch geplant, dass zunächst 75 % der Gewinne von OpenAI an den Softwarekonzern fließen, bis er sein Investment wieder eingespielt hat. Dabei soll es je nach Investor auch verschiedene Obergrenzen für die Ausschüttungen geben. Allerdings hatte der Chef der KI-Firma, Sam Altman, Anfang Dezember auf Twitter auch Fragen über die Mittelverbrennung bei OpenAI aufkommen lassen, indem er erklärte, dass es die Firma jedes Mal, wenn jemand den Chatbot ChatGPT nutzt, durchschnittlich etwa einen mittleren einstelligen Centbetrag in Form von Rechenleistung kostet.

OpenAI hatte sich im März 2019 von einer bis dato rein gemeinnützigen Organisation zu einer Firma mit einer profitorientierten Tochter, der OpenAI LP, gewandelt. Deren Gewinne werden in begrenztem Umfang an Investoren und Mitarbeitende ausgeschüttet, der Rest geht an die übergeordnete Non-Profit-Einheit. Microsoft, die nach der Umstrukturierung im Sommer 2019 1 Mrd. Dollar in OpenAI gesteckt hatte, arbeitet laut Medienberichten derzeit daran, die KI-Software von ChatGPT in seine Suchmaschine Bing und in sein Bürosoftwarepaket Office zu integrieren.

Wertberichtigt Seite 2