Pause bei Anteilsverkäufen

Elon Musk stemmt sich gegen Tesla-Kursverfall

Die Tesla-Aktie hat im laufenden Jahr stark unter milliardenschweren Verkäufen von Großaktionär Elon Musk gelitten. Nun will sich der CEO aber gegen den Kursverfall stemmen.

Elon Musk stemmt sich gegen Tesla-Kursverfall

xaw Frankfurt

Tesla-Chef Elon Musk stemmt sich gegen den Kursverfall bei dem E-Auto-Bauer. Der Milliardär hat in einer Audio-Konversation auf der Social-Media-Plattform Twitter angekündigt, 2023 keine Tesla-Aktien verkaufen zu wollen. Im darauffolgenden Jahr werde er diese Pause vermutlich fortsetzen. Seitdem das Papier des Fahrzeugherstellers im November 2021 ein Rekordhoch markierte, hat Musk Anteile im Gegenwert von fast 40 Mrd. Dollar veräußert. Dies verstärkt den Druck auf die Tesla-Aktie, die als Wachstumswert ohnehin unter der restriktiven Geldpolitik der Federal Reserve leidet, noch erheblich. Zwischen Anfang Januar und Freitagabend europäischer Zeit verlor der Titel 65% an Wert.

Die Kursschwäche setzte sich auch am Tag vor Heiligabend nach der Eröffnung an der Wall Street fort. Händler verwiesen darauf, dass Musk bereits im April und August Ankündigungen über einen Verkaufsstopp gemacht hatte, in der Folge aber weiter Anteile veräußerte.

Beobachter führen die Aktivitäten des Milliardärs darauf zurück, dass dieser zunächst für seine Twitter-Übernahme Cash-Reserven aufbaute – und seit deren Abschluss Ende Oktober danach trachtet, die Schuldenbelastung des Social-Media-Unternehmens zu reduzieren. Der Plattformbetreiber nahm im Zuge des Deals rund 13 Mrd. Dollar an Krediten auf. Analysten spekulieren nun darüber, dass Musk Twitter-Bonds mit besonders hohem Kupon zurückkaufen oder den Kurznachrichtendienst durch Eigenkapitalspritzen stützen könnte.

Unterdessen hellt auch die Möglichkeit eines Tesla-Aktienrückkaufprogramms über 5 bis 10 Mrd. Dollar, das Musk im Oktober in Aussicht gestellt hatte, die Stimmung der Anleger nicht auf – zumal der Milliardär solche Maßnahmen nun an die ökonomische Entwicklung knüpfte. „Es wäre nicht schlau, Rückkäufe einzuleiten und dann festzustellen, dass die Rezession schwerer ausfällt als 2009“, sagte er während der jüngsten Twitter-Konversation.

Die makroökonomische Eintrübung droht für Tesla auch fundamental zur zunehmenden Belastung zu werden. So wachsen die Sorgen vor einem Rückgang der Nachfrage nach den Fahrzeugen des E-Auto-Bauers. Das Unternehmen bietet Kunden, die vor Jahresende ein Model 3 oder Model Y kaufen, erhebliche Discounts an – diese beinhalten eine kostenlose Ladung für eine Strecke von 10000 Meilen sowie seit Mittwoch eine Gutschrift von 7500 Dollar. Zuvor hatte Tesla mit einem Discount von 3750 Dollar geworben.

Der Konzern muss sich auch mit einem steigenden Konkurrenzdruck auseinandersetzen. Die Analysten von Bloomberg Intelligence gehen beispielsweise davon aus, dass Volkswagen Tesla bei der Zahl der ausgelieferten batterieelektrischen Vehikel ab 2025 überflügeln wird.

Bericht Seite 11

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