Dax glückt November-Start
xaw Frankfurt
Europas Aktienmärkte sind fest in den November gestartet. Der Dax kletterte zeitweise auf 15849 Punkte und schloss mit einem Plus von 0,8% auf 15806 Zählern. Der Euro Stoxx 50 legte um 0,8% auf 4284 Punkte zu. Weder enttäuschende Einzelhandelsumsätze aus Deutschland noch Inflationssorgen und die damit verbundene Aussicht auf eine restriktivere Geldpolitik bremsten die Kauflaune. Stattdessen sorgte die trotz der enttäuschenden, am Freitag vorgelegten Zahlen der US-Technologieriesen Apple und Amazon positiv verlaufende Quartalsberichtssaison weiterhin für Auftrieb.
Nachdem der Dax den historisch eigentlich schwachen Börsenmonat Oktober mit Kurszuwächsen beendete, läuft nach Ansicht von Thomas Altmann, Leiter Portfoliomanagement bei der Investmentboutique QC Partners, nun bereits die Weihnachtsrally. Die Einigung im Handelsstreit zwischen der Europäischen Union und den USA heize die Stimmung an den Börsen zusätzlich an. Während Washington für ein festgelegtes Kontingent an Stahl- und Aluminiumimporten die Sonderzölle von 25 bzw. 10% streicht, lässt Brüssel zusätzliche Zölle auf US-Produkte wie Motorräder oder Whiskey fallen. In der Folge zog die Aktie von Harley-Davidson im frühen Handel in New York zeitweise um über 10% an. In Deutschland waren indes Stahlwerte gefragt: Thyssenkruppstiegen zeitweise auf 9,41 Euro und waren bei Handelsschluss mit einem Plus von 2,4% auf 9,20 Euro einer der stärksten Werte im MDax. Salzgitterlegten im SDax unterdessen um 1,9% auf 32,42 Euro zu.
Derweil verliehen Spekulationen auf steigende Zinsen und damit verbundene höhere Einnahmen aus dem traditionellen Kreditgeschäft Finanzwerten Rückenwind. Der Stoxx-Index der europäischen Bankenbranche erreichte im Verlauf mit 151,33 Punkten den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren. Deutsche Bankstiegen zeitweise auf 11,41 und schlossen um 1,4% verbessert auf 11,30 Euro. Commerzbankgewannen 0,8% auf 6,37 Euro, während BNP Paribas um 3,1% auf 59,67 Euro kletterten. Anleger gehen davon aus, dass die Bank of England ihren Leitzins bereits am Donnerstag anheben könnte, und spekulieren auf ähnliche Schritte der Europäischen Zentralbank im kommenden Jahr.
Gegen den Trend entwickelte sich indes die Aktie der britischen Großbank Barclays, die zeitweise auf 194,76 Pence nachgab und mit einem Minus von 0,7% auf 200,85 Pence schloss. Der Titel litt darunter, dass Barclays-Vorstandschef Jes Staley nach Untersuchungen der Aufsichtsbehörden über seine Verbindungen zu dem verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein mit sofortiger Wirkung zurücktrat. Staley will die vorläufigen Ergebnisse der Untersuchungen anfechten.