Dax legt zum Wochenauftakt zu
Finanzmärkte
Dax legt zum Wochenauftakt zu
Zalando und RWE mit Aufschlägen – Goldpreis klettert auf nächstes Rekordhoch
tom Frankfurt
Der deutsche Leitindex hat nach den Verlusten vom Freitag zum Wochenauftakt moderat zulegen können. Trotz schwacher Stimmungsdaten aus der deutschen Industrie kletterte der Dax um 0,7% auf 18.847 Zähler. Der MDax stieg um 0,6% auf 25.987 Punkte. Der Euro Stoxx 50 ging bei 4.883 Zählern aus dem Handel (+0,2%).
Nach der am Mittwoch eingeläuteten Zinswende in den USA war der Dax am Donnerstag zunächst auf ein Allzeithoch bei 19.044 Punkten geklettert, bevor schlechte Nachrichten aus der Autobranche am Freitag die Gewinne wieder auffraßen. Die UBS sprach angesichts der Rekorde von einem Stimmungshoch, das auf wackeligen Beinen stehe, da Anleger im Schlussquartal vor einer Reihe von Herausforderungen stünden.
Am Montag konnte aber auch die deutlich stärker als erwartet eingetrübte Unternehmensstimmung im Euroraum im September die Aktenmärkte nicht ausbremsen. Der Einkaufsmanagerindex sackte erstmals seit Februar wieder unter die Wachstumsgrenze von 50 Punkten, was auf einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivitäten im Währungsraum hindeutet. Experten folgerten daraus allerdings auch, dass dies den Spielraum der EZB für weitere Zinssenkungen vergrößert.
Bei den Einzeltiteln zeigten sich RWE im Dax nach der jüngsten 9%igen Korrektur vom Monatshoch erholt und legten 2,8% auf 31,94 Euro zu. Auch Zalando-Papiere konnten 3,2% auf 27,68 Euro zulegen. Zuvor hatte das Analysehaus RBC das stolze Kursziel von 42 Euro für den Online-Versandhändler ausgegeben. Daneben waren Immobilienwerte angesichts wohl weiter sinkender Leitzinsen gefragt. Im Dax kletterten Vonovia-Titel 0,9% auf 32,07 Euro, im SDax verteuerten sich Grand City Properties 3,3% auf 12,69 Euro.
Commerzbank unter Druck
Unter Druck standen am Montag die Papiere der Commerzbank, nachdem bekannt wurde, dass Deutschland vorerst keine weiteren Aktien an dem Frankfurter Bankhaus verkaufen will. Damit verschlechtern sich die Chancen von Unicredit, die Bank zu übernehmen. Im Tagesverlauf sorgte dann die Meldung für neue Bewegung, dass die italienische Großbank ihren Anteil an den Frankfurtern über Finanzinstrumente auf rund 21% erhöht hat. Wie die „Financial Times“ berichtete, warnt die Commerzbank davor, dass ein Zusammenschluss eine Bedrohung für die Geschäfte der Bank in Deutschland sei. Die Aktie ging mit einem Abschlag von 5,7% bei 14,79 Euro aus dem Handel.
Im MDax konnten Carl Zeiss Meditec 2,8% auf 58 Euro zulegen, nachdem Hauck Aufhäuser Investment Banking seine Einstufung auf „Buy“ mit einem Kursziel von 90 Euro bekräftigt hatte. Ein mauer Start ins neue Geschäftsjahr ab Oktober dürfe niemanden überraschen. Der schwache Kursverlauf und deutlich gesunkene Erwartungen machten die Aktie aber immer attraktiver. Daneben zogen die Titel von Scout24 wegen angekündigter Aktienrückkäufe um 2,5% auf 77,35 Euro an. Hugo Boss-Papiere stiegen um 1,5% auf 38,36 Euro, obwohl die Bank of America ihre Kaufempfehlung für den Modehändler in ein negatives Votum drehte. Expertin Ashley Wallace äußerte sich in einer Branchenstudie generell skeptisch zu Luxusgüter-Aktien.
Am Rohstoffmarkt ist der Goldpreis am Montag erneut auf einen Rekordwert gestiegen. Der Preis stieg an der Börse in London zeitweise bis auf 2.631,40 Dollar je Feinunze. Gold hat seit Mitte September eine beeindruckende Rekordjagd hingelegt. Seit Beginn des Jahres hat das Edelmetall knapp 25% an Wert gewonnen.
Gestützt wurde der Goldpreis zuletzt durch sinkende Leitzinsen. Weil die zurückgehende Inflation und ebenso die schwächelnde Konjunktur für weitere Leitzinssenkungen sprechen, gehen Experten von noch weiter steigenden Goldpreisen aus.
Ebenfalls zulegen konnte am Montag der Bitcoin. Die Kryptowährung erreichte kurzzeitig den höchsten Stand seit Ende August. Auf der Handelsplattform Bitstamp kletterte der Bitcoin bis auf gut 64.700 Dollar. Anschließend ließ der Schwung aber wieder nach und der Kurs schwächte sich ab auf 63.400 Dollar. Frischen Auftrieb gab die Aussicht auf eine erhöhte Liquidität im Krypto-Handel, nachdem die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC den Antrag der Börse Nasdaq auf Notierung von Optionen auf einen Spot-Bitcoin-ETF des Vermögensverwalters Blackrock genehmigt hatte.