Finanzmärkte

Dax setzt Erholungskurs fort

Der deutsche Leitindex verbuchte auch am Freitag Gewinne. Sogar die zuletzt gebeutelten Auto-Aktien hatten Rückenwind. Neue Rekordstände markierte der Goldpreis.

Dax setzt Erholungskurs fort

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Dax setzt Erholungskurs fort

Zalando führt Leitindex an – Goldpreis klettert auf neue Rekordstände

tom Frankfurt

Der deutsche Leitindex hat am Freitag weiter zulegen können. Nach der Zinssenkung der EZB und vor der fest eingepreisten Zinssenkung der Fed bessert sich die Stimmung an den Aktienmärkten. Bis zum Abend kletterte der Dax 1% auf 18.699 Zähler und nähert sich damit allmählich wieder seinem Rekordhoch bei 18.991 Punkten. Auf Wochensicht steht unter dem Strich ein Plus von 2,2%. Für den MDax ging es am Freitag um 1,3% auf 25.551 Zähler nach oben. Der Euro Stoxx 50 stieg 0,5% auf 4.840 Punkte.

„Die Aktienkurse steigen auf breiter Front, da Anleger im Vorfeld der mit großer Spannung erwarteten Zinssenkung der US-Notenbank Fed nächste Woche die Tiefstkurse der Technologiewerte kauften“, hieß es von der Commerzbank dazu. Die Volatilität bleibt aber hoch, neue Rezessionssignale könnten den jüngsten Aufwärtstrend schnell wieder ausbremsen.

Auto-Titel legen zu

Bei den Einzeltiteln zeigten sich die zuletzt arg gebeutelten Auto-Titel erholt. Mercedes-Benz (+1,9% auf 56,74 Euro), BMW (+2,8% auf 73,32 Euro) und Volkswagen Vz. (+2,8% auf 98,75 Euro) zählten zu den Gewinnern im Leitindex. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg drängt der Herstellerverband ACEA auf eine Lockerung der Emissionsziele, die eigentlich 2025 greifen sollen. J.P. Morgan-Analyst Jose Asumendi sagte, dass es der Branche guttäte, wenn sie bei der Umstellung auf Elektromobilität „zwei weitere sehr wichtige Jahre“ an Zeit bekäme.

Im Dax markierten Siemens Energy am Nachmittag ein Rekordhoch seit April 2021. Bis zum Abend kletterte die Aktie um 9,4% auf 29,21 Euro. Zuvor hatte HSBC sein Votum für das Unternehmen auf „Buy“ mit einem Kursziel von 35 Euro angehoben. Auch Goldman bekräftigte seine Kaufempfehlung. Auf Erholungskurs waren auch Zalando. Die Papiere hatten seit Ende August 16% verloren und legten am Freitag an der Dax-Spitze 10,3% auf 23,55 Euro zu.

Rückenwind für Fresenius

Rückenwind hatten nach einem positiven Analystenkommentar auch Fresenius. „Die Medizin beginnt zu wirken“, schrieb J. P. Morgan-Analyst David Adlington. Mit dem zweiten Quartal hätten die Bad Homburger zum vierten Mal in Folge die Erwartungen getoppt und der Gewinnrückgang sei gestoppt. Bei den Einsparungen liege man über Plan. Fresenius-Chef Michael Sen treibt seit seinem Amtsantritt im Herbst 2022 die Neuausrichtung des Konzerns voran. Die Papiere des Gesundheitskonzerns zogen am Freitag um 2,4% auf 34,51 Euro an.

Weiter aufwärts ging es dank der Übernahmefantasien auch für die Titel der Commerzbank. Nachdem die Aktie an den vergangenen beiden Handelstagen bereits um gut 19% nach oben geklettert war, ging es am Freitag um weitere 4,2% auf 15,63 Euro nach oben. Unicredit hatte am Mittwoch überraschend bekanntgegeben, 9% am zweitgrößten börsennotierten deutschen Geldinstitut erworben zu haben. Gleichzeitig signalisierten die Italiener Interesse an einer Übernahme der Commerzbank. Das Frankfurter Geldhaus will Insidern zufolge allerdings lieber unabhängig bleiben und lotet Möglichkeiten zur Abwehr aus.

Gold mit neuen Rekordständen

Dank Kaufempfehlungen der HSBC und vom Analysehaus Kepler Cheuvreux zählten die Papiere des Maschinenbauers und Autozulieferers Dürr (+5,8% auf 19,43 Euro) zu den größten Gewinnern im SDax. Als Kurstreiber wurden in der Kepler-Studie auch erholte Auftragseingänge bei der Holzverarbeitungstochter Homag genannt.

Am Rohstoffmarkt setzte der Goldpreis seine Rekordjagd fort. Im September hat sich der Höhenflug mit der Aussicht auf sinkende Zinsen noch einmal beschleunigt und das Edelmetall so wertvoll gemacht wie nie. Das Edelmetall verteuerte sich in der Spitze um 0,5% auf den Rekordpreis von 2.572,98 Dollar je Feinunze. In dieser Woche hat der Goldpreis bereits knapp 3% zugelegt, seit Beginn des Jahres sogar 25%. Auch in Euro gerechnet erreichte die Notierung ein Rekordhoch bei 2.319,30 Euro je Unze. In einem Umfeld fallender Zinsen werde Gold als Investment immer interessanter, sagte Alexander Zumpfe von Edelmetallhändler Heraeus. „Das Jahr 2024 entwickelt sich für den Goldpreis mehr und mehr zu einem echten Champagnerjahrgang“, kommentierten Analysten der HSBC in einer Analyse. Sie zeigten sich überzeugt, dass beim Goldpreise der zugrundeliegende Aufwärtstrend „absolut intakt“ sei.