Europas Aktienmärkte haben sich nach einem festen Wochenbeginn auch am Dienstag robust gezeigt. Der Dax legte um 1% auf 15619 Punkte zu, der Euro Stoxx 50 gewann 0,9% auf 4214 Zähler. Dabei hoben kräftige Vortagesgewinne an der technologielastigen US-Börse Nasdaq und die bislang starken Ergebnisse der laufenden Berichtssaison die Anlegerstimmung.

Allerdings sorgt die Inflationsentwicklung in Deutschland durchaus für Anspannung. Gemäß einer am Montag veröffentlichten ersten Schätzung des Statistischen Bundesamts ist die Teuerung nach EU-harmonisierter Rechnung im Januar wesentlich weniger stark zurückgegangen als erwartet. Vor der Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag dürfte laut Beobachtern somit der Handlungsdruck auf die Währungshüter steigen. „Die EZB sollte mehr als grundsätzliche Bereitschaft zu einer geldpolitischen Wende signalisieren“, kommentiert Michael Heise, Chefökonom des Multi Family Office HQ Trust. Erste konkrete Schritte wären demnach die Rückführung des negativen Einlagenzinses und der Verzicht auf eine weitere Aufblähung der Bilanzsumme.

Vorerst stieg die Risikofreude der Investoren aber. Unter den Einzelwerten im Dax lagen Heidelberg Cement lange vorn und schlossen mit einem Plus von 2,6% auf 62,86 Euro. Mehrere Analysten äußerten sich positiv überrascht zu den vorläufigen Quartalszahlen des Zementherstellers. Die UBS sieht ermutigende Signale in Bezug auf die Profitabilität des Konzerns und bekräftigt ihre Kaufempfehlung für die Aktie mit einem Kursziel von 87 Euro.

Deutsche Bank legten um 3,1% auf 12,64 Euro zu und profitierten dabei von starken Zahlen der UBS. Die Schweizer Großbank hat 2021 den größten Gewinn seit 2006 eingefahren und damit sowohl die Markterwartungen als auch eigene Zielvorgaben übertroffen. UBS sprangen in Zürich um 8% auf 18,48 sfr.

Derweil hievte eine überraschend optimistische Prognose die Aktie von United Parcel Service (UPS) im frühen Handel in New York auf ein Rekordhoch von 233,72 Dollar. Im Windschatten des US-Paketdienstleisters gewannen Deutsche Post zeitweise 2,8% und schlossen um 1,9% verbessert auf 54,02 Euro.

Im MDax zählten Hugo Boss mit einem Plus von 4,2% auf 58,12 Euro zu den stärksten Werten. Auftrieb erhielt der Titel durch eine Kaufempfehlung des Analysehauses Stifel, das bei dem Metzinger Modehaus be­schleunigte Marktanteilszuwächse, eine höhere Umsatzdynamik sowie ein günstiges Chance-Risiko-Verhältnis sieht.