Märkte am AbendDax legt leicht zu

Gespanntes Warten auf Fed-Entscheidung

Vor der mit Spannung erwarteten Leitzinsentscheidung der Fed am Mittwoch hat der Dax am Dienstag leicht zugelegt. Erwartet wird inzwischen eine große Zinssenkung um 50 Basispunkte.

Gespanntes Warten auf Fed-Entscheidung

Finanzmärkte

Gespanntes Warten
auf Fed-Entscheidung

Dax legt um 0,5 Prozent zu – Zalando sehr fest

ku Frankfurt

Am Tag vor der Veröffentlichung der mit Spannung erwarteten Zinsentscheidungen der amerikanischen Notenbank hat sich der deutsche Aktienmarkt freundlich entwickelt. Der Dax legte um 0,5% auf 18.726 Punkte zu. Der Euro Stoxx 50 verbesserte sich um 0,7% auf 4.861 Zähler.

Derzeit fragen sich viele Akteure an den weltweiten Finanzmärkten, ob die Mitglieder des Offenmarktausschusses der amerikanischen Notenbank Federal Reserve auf ihrer zweitägigen Sitzung, die am Mittwoch endet, den Leitzins – also die Zielgröße für die Fed Funds Rate – um 25 Basispunkte (BP) senken oder sogar um 50 BP. Gemäß der Positionierung der Marktteilnehmer bei den Fed Funds Futures wird derzeit mit einer Wahrscheinlichkeit von 65% davon ausgegangen, dass es eine große Zinssenkung der Fed geben wird. Bei diesen Erwartungen gibt es momentan allerdings eine ungewöhnlich hohe Volatilität, denn vor einer Woche stand die implizite Wahrscheinlichkeit bei den Futures bei lediglich 34%. Dies bedeutet allerdings auch, dass angesichts der optimistischen Erwartungen für die Aktienmärkte ein erhöhtes Rückschlagpotenzial besteht, für den Fall, dass es doch nur einen kleinen Zinsschritt geben sollte.

Internetwerte gesucht

Als sehr fest erwiesen sich im Dax Zalando mit einem Aufschlag von 7,3% auf 25,76 Euro. Händler verwiesen darauf, dass die zinssensiblen Technologie- und Internetwerte derzeit gesucht seien. Einen kräftigen Anstieg von 5,3% auf 8,64 Euro wurde bei dem Kochboxen-Versender Hellofresh beobachtet. Infineon kletterten um 3,2% auf 29,99 Euro.

Commerzbank gaben leicht um 0,4% auf 15,54 Euro nach. Wie Bloomberg meldet, werde Unicredit bereits in den nächsten Tagen bei der EZB-Bankenaufsicht um grünes Licht für die Erhöhung der Anteile an der Commerzbank auf bis zu 30% bitten. Mit Erreichen der Schwelle von 30% muss Unicredit ein Pflichtangebot an die anderen Commerzbank-Aktionäre abgeben. In einer jetzt vorgelegten Studie bestätigen die Analysten der DZ Bank ihr Kursziel für die Aktie der Commerzbank von 19,60 Euro und raten zum Kauf des Titels. Den Buchwert je Aktie veranschlagen sie mit 25,20 Euro.

Am Devisenmarkt zeigt sich der Greenback trotz der Zinsperspektiven etwas fester, gemessen an der Entwicklung des Dollar-Index, der die Entwicklung der US-Devise bezogen auf die Währungen der sechs wichtigsten Handelspartner misst. Seit Juli hat der Dollar rund 5% an Wert eingebüßt. Der Euro gab minimal um 0,1% auf 1,1118 Dollar nach. Das britische Pfund, das mit einem Anstieg gegenüber dem Dollar von 3,9% im laufenden Jahr die festeste G10-Währung ist, büßte 0,4% auf 1,3166 Dollar ein. Sterling war erst am am Vortag über die Marke von 1,32 Dollar geklettert. Die japanische Währung sackte um 0,8% auf 141,77 Yen je Dollar ab. Die Kryptowährung Bitcoin wurde zu 61,227 Dollar gehandelt, ein Plus von 6,2%.

Der Goldpreis gab leicht um 0,6% auf 2.567 Dollar je Feinunze nach. Am Vortag hatte er ein Allzeithoch von 2.589,59 Dollar markiert. Händler sprachen von leichten Gewinnmitnahmen. Die Analysten von Goldman Sachs schreiben, dass aufgrund der noch kommenden Zinssenkungen der westlichen Notenbanken damit zu rechnen sei, dass Investoren wieder mehr Geld in Exchange-traded Funds (ETF) auf Gold investieren. Seit längerem hatte es Mittelabzüge und kaum noch neue Investments in Gold-ETF gegeben.

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude kletterte um 1,3% auf 73,66 Dollar je Barrel. Am Vortag war der Ölpreis um mehr als einen Dollar gestiegen mit Blick auf die Unwetterlage im Golf von Mexiko. Gedeckelt wird der Ölpreis jedoch von Sorgen hinsichtlich der Konjunkturentwicklung in China.