Nach 22.000 Punkten im Dax kommen 23.000 Zähler
Dax-Rekord
Nach 22.000 kommt 23.000
Von Werner Rüppel
Beinahe täglich markiert der Dax neue Rekorde. Seit Jahresbeginn hat der Deutsche Aktienindex bereits rund 11% zugelegt und ist über die Marke von 22.000 Punkten auf 22.100 Zähler geklettert. Dabei hat der Dax gegenüber dem S&P 500 outperformt, sprich er hat den amerikanischen Aktienmarkt signifikant geschlagen. Doch kann die Hausse weitergehen? Fundamental betrachtet kann der Dax durchaus weiter zulegen. Nach 22.000 dürften bald 23.000 Zähler erreicht werden. Selbst ein Dax-Stand von 25.000 oder 30.000 Punkten wäre von den Fundamentals her zu rechtfertigen. Natürlich mag es nach einer so massiven Aufwärtsbewegung immer mal Korrekturen geben, zumal die beste Zeit für den Dax ab März zu Ende geht und US-Präsident Donald Trump immer für Überraschungen gut ist, welche die Weltbörsen treffen könnten.
Der Dax wird getrieben von seinen Schwergewichten SAP, Siemens, Deutsche Telekom, Allianz und Münchener Rück, die sich alle in exzellenter Verfassung befinden und die mitunter ihre Gewinne 2025 sehr deutlich steigern dürften. Was VW, Porsche oder Mercedes-Benz machen, ist angesichts des inzwischen geringen Gewichts der Autobauer im Dax weniger wichtig. Hauptsache, die deutschen Tech-Werte wie SAP, Siemens und Telekom laufen, und das tun sie so richtig.
30.000 Punkte möglich
Nach Schätzung der LBBW wird der Dax-Gewinn in diesem Jahr um 14% auf 1.482,6 Punkte klettern. Würde man dem Dax ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15 zubilligen, errechnet sich ein Wert von 22.239 Punkten. Nun haben wir eine Situation, in der die europäische Wirtschaft kaum wächst und die Inflationsgefahren abebben, sodass die EZB ihre Leitzinsen weiter senken wird. Insofern wäre vielleicht sogar ein KGV von 20 für den Dax angemessen. Daraus errechnet sich ein Dax-Stand von 29.652 Punkten. Entwickeln sich SAP, Siemens und Telekom weiter positiv, wären auch 30.000 Zähler durchaus zu rechtfertigen. Führen die Bundestagswahlen wie von den Analysten der Deutschen Bank erwartet zu einer mehr marktwirtschaftlichen Politik in Deutschland inklusive Steuersenkungen, könnte dies den Dax zusätzlich befördern.