Europas Aktienmärkte haben an Christi Himmelfahrt von der Aussicht auf umsichtige Zinserhöhungen durch die Federal Reserve profitiert. Der Dax legte um 1,6% auf 14231 Punkte zu, der Euro Stoxx 50 gewann 1,9% auf 3747 Zähler. Zwar geht aus den am Mittwochabend veröffentlichten Protokollen zur jüngsten Fed-Sitzung hervor, dass innerhalb des Offenmarktausschusses breite Unterstützung für weitere Zinsschritte um jeweils 50 Basispunkte im laufenden Jahr besteht. Allerdings lasen Börsianer aus den Fed-Minutes heraus, dass die Notenbank ihren Erhöhungszyklus noch einmal unterbrechen könnte, um dessen Wirkung zu beurteilen.

Entsprechend positiv fiel auch die Stimmung zur Eröffnung an der Wall Street aus. Die Hoffnung darauf, dass die Notenbank die heimische Wirtschaft nicht in eine Rezession abgleiten lassen wird, überstrahlte im Zusammenspiel mit überwiegend starken Firmenbilanzen schwache Konjunkturdaten. Insbesondere Einzelhändler überzeugten die Analysten mit ihren Quartalsberichten und Ausblicken. Die feste Entwicklung der US-Indizes im frühen Handel in New York verlieh den europäischen Börsen noch zusätzlichen Schwung.

Auch die Investoren an den Devisenmärkten atmeten nach Veröffentlichung der Fed-Protokolle auf. Zwar bewegte sich der Euro feiertagsbedingt in einer engen Spanne – am Abend notierte er mit 1,0718 Dollar aber immerhin 0,4% über dem zur Wochenmitte erreichten Niveau.

Dagegen hielt der Druck auf dem Kryptomarkt an. Die führende Cyberdevise Bitcoin gab zeitweise um 4,2% auf 28212 Dollar nach – für die zweitgrößte Cyberdevise Ether ging es um fast 10% nach unten. Der Kollaps des Stablecoin Terra USD und seine Folgen lasten weiterhin auf dem Segment. Indes hat Terra-Gründer Do Kwon sich bei Investoren und Blockchain-Teilnehmern mit seinen Plänen zum Wiederaufbau des Kryptonetzwerks durchgesetzt.

Berichte Seiten 4, 12 und 20