Märkte am Mittag

US-Zollpolitik drückt Dax ins Minus – Continental rutscht ab

Sorgen vor einem Handelskrieg lösen Abgaben an den Aktienmärkten aus. Der Dax verliert 2%. Gefragt sind sichere Häfen.

US-Zollpolitik drückt Dax ins Minus – Continental rutscht ab

Negative Vorzeichen dominieren am Dienstag zur Mittagszeit an den europäischen Aktienmärkten. Im Blick haben die Anleger dabei das weitere Vorgehen in Sachen US-Zollpolitik des Präsidenten Donald Trump. Darauf reagieren sie mit umfangreicheren Abgaben, so dass der Dax seine Rekordjagd zunächst einmal aussetzt. Der deutsche Leitindex, der zum Wochenauftakt erstmals in seiner Geschichte die Marke von 23.000 Zähler übersprungen hatte, liegt mittags bei 22.683 Zählern und damit 2% im Minus. Das Tagestief hatte das Börsenbarometer mit 22.624 Punkten markiert. Der Euro Stoxx 50 Index notiert ebenfalls tiefer und liegt aktuell 5.439 Punkten und weist damit einen Abschlag von 1,8% aus.

Hinter den Abgaben an den Aktienmärkten steht die Angst der Anleger vor einem Handelskrieg und geopolitische Sorgen. China und Kanada hatten als Reaktion auf frisch in Kraft getretene US-Strafzölle Gegenzölle angekündigt. Zudem stoppte US-Präsident Donald Trump nach seinem Streit mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vorübergehend die Militärhilfen für die Ukraine. Im Gazastreifen und in Israel nimmt zugleich die Gewalt angesichts der stockenden Umsetzung des Fahrplans hin zu einem dauerhaften Ende der Kämpfe wieder zu. Der Gemengelage wurde an den Märkten als fragil eingestuft.

Bei den Einzelwerten hatten die Anleger Continental im Blick. Der Reifenhersteller und Autozulieferer erreichte zwar seine Ziele für das abgelaufene Jahr, doch seine Prognose für 2025 fiel Marktteilnehmern zufolge „zu schwach“ aus. Die Aktie liegt zur Mittagszeit bei 63,64 Euro mit 8,3% unter dem Wert des Vortages. Im Zuge der Zollpolitik abgestraft wurden an den Märkten einmal mehr neben Autozulieferern auch die Automobilproduzenten. Die Papiere von BMW liegen 5,5% im Minus, bei VW sind es 3,8% Abschlag, und Mercedes notieren 4,4% tiefer als tags zuvor.

Gefragt sind dagegen die sicheren Häfen. So steuern die Anleger die Bundesanleihen an. Die zehnjährige Bundrendite, die am Vorabend noch bei 2,49% gesehen wurde, fiel bis auf 2,42% zurück. Mittags werden Werte um 2,46% gesehen. Der Preis für die Feinunze Gold steigt um 0,8% auf 2.915 Dollar.

Die Aussicht auf eine Produktionssteigerung des Ölkartells Opec+ drückt die Preise am Ölmarkt. Der Preis für ein Fass (159 Liter) der Sorte Brent fällt 1,2% auf 70,75 Dollar. Die Organisation erdölexportierender Länder hat angekündigt, an der geplanten Erhöhung der Ölförderung im April um 138.000 Barrel pro Tag festzuhalten. Dies wird die erste Produktionssteigerung der Opec+ seit 2022 sein.

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