Die Dax-Dividenden bleiben mit mehr als 52 Mrd. Euro auch 2025 auf hohem Niveau
Die 40 im Dax vertretenen Unternehmen werden ihren Aktionären im Jahr 2025 insgesamt 52,2 Mrd. Euro ausschütten. Damit wird die Höchstmarke von 55,0 Mrd. Euro aus dem Jahr 2024 zwar nicht ganz erreicht, doch haben sich die Unternehmen trotz der vielen Standortdebatten deutlich besser geschlagen als erwartet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der DekaBank, in der die Dividendenprognosen für die im Dax und im MDax gelisteten Unternehmen betrachtet werden.
Die 50 im MDax gelisteten Unternehmen können laut der Prognose der Deka ihre Ausschüttungshöhe gegenüber 2024 erneut steigern, und zwar von 6,4 Mrd. Euro um knapp 7% auf 6,9 Mrd. Euro. Damit schütten die 90 in Dax und MDax notierten Gesellschaften insgesamt voraussichtlich rund 59 Mrd. Euro aus.
23 von 40 Werten erhöhen
„Die Dax-Unternehmen konnten in einem schwierigen konjunkturellen Umfeld insbesondere von ihrer internationalen Ausrichtung profitieren“, erklärt Joachim Schallmayer, Leiter Kapitalmärkte und Strategie bei der DekaBank. Trotz anhaltend schleppender Konjunktur und belastender geopolitischer Krisenherde sei es den Unternehmen gelungen, ihre Gewinne und damit auch die Dividendenausschüttungen auf hohem Niveau zu halten. „Aktuell ist davon auszugehen, dass 23 der 40 Dax-Mitglieder ihre Dividende pro Aktie im Vergleich zum Vorjahr erhöhen, neun werden den Betrag voraussichtlich unverändert lassen und bei acht Gesellschaften wird ein Rückgang prognostiziert“, analysiert Schallmayer.
Insgesamt werde sich die Ausschüttungsquote der Gesellschaften für 2025 leicht erhöhen. Mit 39,5% liege sie aber weiterhin unter dem langjährigen Durchschnittswert von 41%. „Im Großen und Ganzen ist die Ausschüttungspolitik der Dax-Unternehmen geprägt von Disziplin und Voraussicht“, stellt Schallmayer fest. Die Aktionäre am Unternehmenserfolg zu beteiligen, sei nach wie vor richtig und leiste einen wichtigen Beitrag zur Aktienkultur.
Allianz zahlt am meisten
Während in den vergangenen Jahren vor allem die Automobil-Konzerne in Summe die höchsten Dividenden ausschütteten, würden sich nun die Versicherer immer weiter in Stellung bringen „Bei der Dividende findet innerhalb der Dax-Unternehmen eine Branchenrotation hin Richtung Versicherer statt“, sagt Schallmayer. War Mercedes 2024 noch das Unternehmen mit der höchsten Ausschüttung, würden die Schwaben 2025 voraussichtlich von der Münchner Allianz auf der Pole-Position abgelöst werden. Die Deka erwartet, dass alleine die Allianz knapp 5,9 Mrd. Euro ausschüttet, während sich die Dividenden der drei großen Automobilkonzerne BMW, VW und Mercedes auf zusammen 9,9 Mrd. Euro belaufen, was einem Rückgang um 4 Mrd. Euro im Vergleich zu 2024 entspricht.
Mercedes fällt von Rang 1 auf 4
Mit einem Anteil von 11% an den erwarteten Dividenden der Dax-Konzerne liege die Allianz auf Rang 1. „Der höchste absolute Zuwachs bei der Dividendensumme wird 2025 der Deutschen Telekom zugetraut. Mit den erwarteten zusätzlichen knapp 650 Mill. Euro dürfte die Telekom 2025 den zweiten Rang hinsichtlich der Gesamtsumme belegen.“, so die Deka-Analyse. „Auf Rang 3 sollte Siemens folgen, was sowohl auf die Erhöhung der eigenen Ausschüttungen um fast 400 Mill. Euro als auch auf die Kürzungen bei den großen Automobilherstellern zurückzuführen ist.“ Zudem dürften laut der Deka-Studie Mercedes von Rang 1 auf 4, VW von 3 auf 5 und BMW von 5 auf 7 fallen.
Wie in den Vorjahren entfalle auch 2025 ein Großteil des gesamten Dividendenvolumens auf wenige Unternehmen. „Die sieben ‚Magnifikant-Dax-Dividendenzahler‘ schütten zusammen mehr als die Hälfte der gesamten Dividendensumme aus“, stellt Schallmayer heraus. Unterteile man die 90 Dax- und MDax-Unternehmen nach Branchen, so lägen die Hersteller zyklischer Konsumgüter inklusive der Automobile bei einem Anteil von 23% an den Ausschüttungen, gefolgt von der Industrie und der Finanzbranche mit jeweils 21%.
Regional betrachtet würden Unternehmen mit Sitz in Bayern voraussichtlich insgesamt rund 18,5 Mrd. Euro an ihre Aktionäre auszahlen. „Bayern ist erneut die ausschüttungsfreudigste Region in Deutschland“, sagt Schallmayer. Den zweiten Platz nehme mit 13,5 Mrd. Euro Nordrhein-Westfalen ein, vor Baden-Württemberg mit knapp 12 Mrd. Euro.
„Dividende ist verlässlicher Ertragsbringer“
Die Dax-Unternehmen erzielen laut Deka bei aktuellen Kursen eine Dividendenrendite von 3%. Stratege Schallmayer rechnet angesichts der vielfältigen Herausforderungen zwar mit unterjährigen Kursschwankungen im kommenden Jahr, allerdings dürfe es zu einem moderaten Zuwachs der Unternehmensgewinne und Aktienkurse kommen. „Gerade in einem solchen Umfeld ist die Dividende ein verlässlicher Ertragsbringer“, sagt er. Mit Blick auf die Kursentwicklung des Kurs-Index (exklusiv Dividenden) und des Performance-Index (inklusive Dividenden) des Dax rät der Kapitalmarktexperte Anlegern, die erhaltene Dividende wieder anzulegen. „Langfristig bleibt der Gesamtertrag der Aktienanlage maßgeblich durch die Dividende und deren Reinvestition bestimmt.“